
ENTEGA AG
Bericht zur wirtschaftlichen Lage
Der ENTEGA-Konzern wird vom Mutterunternehmen ENTEGA AG geführt. Hier sind alle zentralen
Querschnittsaufgaben wie zum Beispiel Energiebeschaffung und Energieerzeugung, Kommunikation,
Recht, Finanzen, Einkauf, Personalverwaltung und die öffentlich-rechtliche Betriebsführung
zusammengefasst.
Auch das Geschäftsjahr 2017 war für die ENTEGA AG von einer zunehmenden Wettbewerbsintensität
im Energievertrieb und weiterhin geringen Erzeugerpreisen für Strom geprägt, was sich belastend auf
bereits getätigte Investitionen in einzelnen Erzeugungskapazitäten und auf langfristige
Stromlieferverträge auswirkte. Insgesamt reduzierten sich die Umsatzerlöse der ENTEGA AG um 32,2
Mio. EUR bzw. 10,3 % auf 281,9 Mio. EUR. Dieser Rückgang ist im Wesentlichen auf konzerninterne
Handelsumsätze für Strom, Gas und CO2-Zertifikate zurückzuführen, die im Vergleich zum Vorjahr um
39,0 Mio. EUR niedriger ausfielen. Die Ursache hierfür ist in erster Linie die Entwicklung der Preise,
während der Stromabsatz von 2,9 Mrd. kWh auf 2,8 Mrd. kWh und der Gasabsatz von 3,5 Mrd. kWh
auf 3,3 Mrd. kWh sanken.
Korrespondierend zu dem niedrigeren Niveau an konzerninternen Handelsumsätzen verringerte sich
der Materialaufwand um 40,7 Mio. EUR bzw. 13,6 %. Der Rohertrag stieg um 8,1 Mio. EUR auf 22,8
Mio. EUR überproportional durch höhere positive Preiseffekte im Energiehandel und höhere
Deckungsbeiträge aus der Abrechnung von Dienstleistungen im kaufmännischen und öffentlichrechtlichen
Bereich.
Die sonstigen betrieblichen Erträge sind von 14,0 Mio. EUR auf 35,2 Mio. EUR gestiegen, was sich im
Wesentlichen aus Sondereffekten aus der Zuschreibung der Beteiligung an der e-netz Südhessen
GmbH & Co. KG und der Veräußerung der Beteiligungen an der GasLINE GmbH & Co. KG und der EW
Medien und Kongresse GmbH (+16,6 Mio. EUR) sowie höheren Erträgen aus der Auflösung von
Rückstellungen (+5,3 Mio. EUR) ergab.
Die Personalaufwendungen waren im Jahr 2017 wieder stark geprägt von dem Absinken des
Zinssatzes zur Abzinsung von Pensionsrückstellungen, was einen deutlichen Anstieg der
Aufwendungen für Altersvorsorge zur Folge hatte. Im Vorjahr fiel der Zinssatz gegen diesen Trend
einmalig etwas höher aus, so dass im Jahresvergleich ein Anstieg der Personalaufwendungen um 9,6
Mio. EUR bzw. 27,8 % zu verzeichnen ist, obwohl die durchschnittliche Mitarbeiteranzahl mit 458
(Vorjahr: 462) nahezu unverändert war.
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen fallen mit 42,3 Mio. EUR höher aus als im Vorjahr (35,1
Mio. EUR). Während Aufwendungen für Beratung und Prüfung um 1,5 Mio. EUR sanken, sind im
Berichtsjahr Einmaleffekte aus der Risikovorsorge für ungewisse Verbindlichkeiten sowie der Zuschuss
an die GKI Betreibergesellschaft als Ersatz für den aktuell ausgesetzten Liefervertrag enthalten.
Das Beteiligungsergebnis liegt mit 74,0 Mio. EUR annähernd auf dem Vorjahresniveau von 76,2 Mio.
EUR, wobei sich die niedrigeren Abschreibungen auf Finanzanlagen im Bereich der regenerativen
Erzeugung und die Entwicklung der Erträge aus der Ergebnisabführung aus den Bereichen Vertrieb
und Netze annähernd ausgleichen.
Der Saldo aus Zinserträgen und -aufwendungen entwickelte sich von -17,3 Mio. EUR auf -18,1 Mio.
EUR im Wesentlichen aufgrund höherer Zinsaufwendungen aus konzerninternen Darlehen.
Die Aufwendungen aus Steuern vom Einkommen und vom Ertrag fielen um 4,6 Mio. EUR höher aus,
allerdings war hier im Vorjahr ein positiver Effekt in Höhe von 3,8 Mio. EUR aus der ertragswirksamen
Auflösung von Rückstellungen für vergangene Veranlagungszeiträume enthalten. Der restliche Anstieg
ist auf das verbesserte Ergebnis vor Steuern zurückzuführen.
Letztlich überwiegen im Vergleich zum Vorjahr der höhere Rohertrag und die positiven Sondereffekte
in den sonstigen betrieblichen Erträgen den im Jahr 2016 aufgetretenen positiven Sondereffekte im
Personalaufwand aus der Zinssatzänderung, so dass die ENTEGA AG das Geschäftsjahr 2017 mit
einem Jahresüberschuss von 14,8 Mio. EUR (Vorjahr: 10,0 Mio. EUR) abschließt.
Im Einzelabschluss der ENTEGA AG erwartet der Vorstand für das Geschäftsjahr 2018, dass bei
Umsätzen zwischen 260 und 270 Mio. EUR ein Jahresüberschuss von rund 5 Mio. EUR ausgewiesen
wird. Dieser Prognose liegen die gleichen Annahmen zugrunde, die für den Konzern gelten. Dies
beinhaltet u.a. das es erstmals zu keiner weiteren Zuführung zu den Rückstellungen in Bezug auf die
Belastungen aus langfristigen Strombezugsverträgen mehr kommen wird. Der Schwerpunkt der
Investitionen mit einem Volumen von rund 48 Mio. EUR wird auch im Jahr 2018 in den Wasser- und
Wärmenetzen sowie den Ausleihungen liegen, allerdings in höherem Umfang als im Berichtsjahr.
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