
Eigenbetrieb Bäder der Stadt Darmstadt
Bericht zur wirtschaftlichen Lage 2017
Aufstellung und Umsetzung des Wirtschaftsplanes stehen aufgrund der weiterhin angespannten
finanziellen Situation des städtischen Gesamthaushaltes unter restriktiver Grundausrichtung.
Die Besucherzahl in den Freibädern lag 2017 mit 390.000 Besuchern um 17.000 Badegästen über
dem Vorjahresergebnis (+4 %). Insbesondere in den Monaten Mai und Juni konnten aufgrund der
Wetterlage überdurchschnittlich viele Besucher in den Bädern empfangen werden.
Die Hallenbäder wurden 2017 von rund 283.000 Badegästen (Öffentlichkeit, Schulen und Vereine)
besucht. Das ist gegenüber dem Vorjahr ein Rückgang um 19.000 Besucher (-6 %). Der Rückgang ist
im Wesentlichen durch die vorzeitige Schließung des Nordbades zur Sommersaison begründet. Das
Nordbad soll bis 2020 an gleicher Stelle neu errichtet werden. Um einen Winterbetrieb zu
ermöglichen, wurde eine Traglufthalle über das anliegende Freibad errichtet. Durch diese Maßnahme
standen der Öffentlichkeit insgesamt rund vier Wochen weniger Öffnungszeit in den Hallenbädern zur
Verfügung.
Im Jugendstilbad waren mit 218.000 Besuchern rund 9.000 Besucher weniger als im Vorjahr zu
verzeichnen (-4 %). Dieser Rückgang ist mit umfangreichen Fliesenarbeiten im Außenbereich
begründet. Hierdurch ergaben sich Einschränkungen für die Besucher. Der Zuspruch bleibt aber auf
hohem Niveau.
Das Jahresergebnis hat sich gegenüber dem Vorjahr verschlechtert, da durch den Neubau des
Nordbades und die Entschlammung des Woog nicht aktivierungsfähige Aufwendungen entstanden
sind. Es fand wieder keine Ausschüttung von Dividenden statt.
Die Struktur der Eintrittspreise in den städtischen Bädern ist generell nicht darauf ausgelegt, dass
eine Kostendeckung zu erwarten ist. Eine strukturelle Unterdeckung wird in Kauf genommen, um das
breitgefächerte Sport- und Gesundheitsangebot mit überregionaler Bedeutung anbieten zu können.
Anfang 2017 wurde eine moderate Preisanpassung umgesetzt.
In 2017 wurde die Gewässersanierung Großer Woog bestehend aus dem Bau einer Vorsperre,
Maßnahmen des Hochwasserschutzes (Schiebersanierung) und Entschlammung abgeschlossen. Damit
wurde eine deutliche Verbesserung der Wasserqualität erreicht. Die Kosten dieser Maßnahmen
summierte sich auf rund 2.000 TEUR (davon ca. 860 TEUR im Anlagevermögen).
Im Zuge der Planungen für den Neubau des Nordbades wurden in 2016 und 2017 spezifische Bedarfe
und Nutzeranmeldungen aufgenommen und in die Planung eingearbeitet. Die zusätzlichen Kosten
hierfür wurden vom beauftragten Architekturbüro geschätzt. Hierdurch ergab sich das Erfordernis,
Optimierungspotenziale zu erarbeiten, um das freigegebene Kostenbudget von 43,2 Mio. EUR
einzuhalten.
Die wesentlichen Risiken im laufenden Betrieb liegen weiterhin bei dem technisch veralteten Schul-
und Trainingsbad, dem DSW-Freibad/der Traglufthalle und dem Eberstädter Mühltalbad. Des Weiteren
ergeben sich Risiken beim Neubau des Nordbades durch Baupreisentwicklungen und
Konjunktureinflüsse.
Darüber hinaus besteht ein zunehmendes personalwirtschaftliches Risiko, da in 2017 nicht alle Stellen
in der Wasseraufsicht und der Badreinigung besetzt werden konnten. Die Gründe hierfür liegen in
einem bundesweiten Fachkräftemangel.
Die Prüfungen des Jahresabschlusses 2017 erfolgt durch die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
PricewaterhouseCoopers GmbH. Die Prüfung ist zum Zeitpunkt des Berichts noch nicht
abgeschlossen, es handelt sich daher bei den in der Gewinn- und Verlustrechnung dargelegten Werten
um vorläufige Daten.
Der Darmstädter Beteiligungskodex wird angewendet. Eine Entsprechenserklärung für das
Geschäftsjahr 2017 wurde abgegeben.
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