
DADINA - Darmstadt-Dieburger Nahverkehrsorganisation
Eine wichtige Aufgabe im Jahr 2017 war die Durchführung der Vergabeverfahren für die Linienbündel
„Darmstadt / Ober-Ramstadt“, „Groß-Umstadt“ und „Reinheim“. Die Vergabe für die Linienbündel
„Darmstadt / Ober-Ramstadt“ und „Reinheim“ erfolgte an die FS Omnibus GmbH aus Esslingen und
für das Linienbündel „Groß-Umstadt“ an den bisherigen Betreiber (Busunternehmen Jungermann aus
Groß-Umstadt). Während bei den Linienbündeln „Darmstadt / Ober-Ramstadt“ und „Reinheim“ zum
Dezember 2017 weitgehend das im April 2017 realisierte neue Fahrplankonzept umgesetzt wurde,
erfolgte beim Linienbündel „Groß-Umstadt“ eine grundlegende Umgestaltung des Fahrplan- und
Linienkonzeptes. So war es möglich, beim diesem Linienbündel einen neuen Nachbarortsverkehr
zwischen Dieburg und Münster sowie einen Wochenendverkehr einzuführen und an den Freitag- und
Samstagabenden weitere Fahrplanverdichtungen vorzunehmen. Das Ausschreibungsergebnis bei den
Linienbündeln „Darmstadt / Ober-Ramstadt“ und „Reinheim“ ermöglichte es u. a., das
Fahrplanangebot am Wochenende auf der Linie MO1 auf einen Stundentakt zu verdichten. Weitere
Planung erforderte in 2017 die Abstimmung der Durchbindung der Linien F und U zu einer
umsteigefreien Stadt-Umland-Verbindung zwischen Darmstadt, Messel und Rödermark.
Das betriebliche Mobilitätsmanagement konnte im Rahmen des Programms „Südhessen effizient
mobil“ in Kooperation mit der ivm GmbH Frankfurt, der IHK Darmstadt Rhein Main Neckar und
anderen Netzwerkpartnern weiter erfolgreich vorangetrieben werden. Es wurden erneut vier Workshops
zur Beratung von Kommunen und Unternehmen für eine umweltfreundliche Mobilität der Mitarbeiter
veranstaltet. Neu in die Intensiv-Beratung eingestiegen sind im Jahr 2017 das Hofgut Oberfeld in
Darmstadt sowie die Stadtverwaltung Pfungstadt. Das Beratungsangebot findet weiterhin eine sehr
gute Akzeptanz bei den teilnehmenden Institutionen.
Keine Änderung gibt es bei den Zuschussanteilen aus den Landesfördermitteln. Deshalb können
Mehrkosten nur durch höhere Fahrgeldeinnahmen kompensiert werden. Bei einem
Kostendeckungsgrad (vor Umlagen) von insgesamt ca. 60 % muss die Einnahmensteigerung immer
ca. 1-2 Prozentpunkte über der Kostensteigerung liegen, um zu verhindern, dass die Umlage zur
Finanzierung der Verkehre gegenüber den Gebietskörperschaften ansteigt. Bisher werden
Zusatzleistungen auf dem Gebiet des Landkreises Darmstadt-Dieburg hälftig seitens der
Kreiskommunen mitfinanziert. Als Status quo wird die im Jahr 1998 erbrachte Verkehrsleistung
angesetzt. Da dies nicht mehr zeitgemäß ist, soll der Landkreis Darmstadt-Dieburg ab 2018 den
bisher von den Landkreiskommunen gezahlten Finanzierungsanteil übernehmen. Der sich daraus
ergebende Finanzierungsbedarf wird seitens des Landkreises Darmstadt-Dieburg über die Kreisumlage
finanziert. Die Abstimmung zu dieser strukturellen Änderung konnte 2017 abgeschlossen werden.
Die DADINA sieht sich bereits durch ihre Tätigkeit als Organisation mit hohem ökologischem Nutzen,
da eine Verlagerung von Verkehren auf den ÖPNV dem Umweltschutz dient. Um auch den ÖPNV an
sich umweltfreundlicher zu gestalten, fordert die DADINA im Nahverkehrsplan, in den
Vergabeunterlagen und in den Verkehrsverträgen von den Verkehrsunternehmen den Einsatz möglichst
umweltfreundlicher Fahrzeuge. Hierdurch engagiert sich die DADINA für einen umweltfreundlichen
Verkehr und sieht sich gerüstet für eine zukunftsfähige, multimodale Mobilität.
Im Jahr 2018 sind die neuen Verkehrsangebote „Linienbündel Groß-Umstadt“ und „Durchbindung
F/U“ in die betriebliche Praxis umzusetzen. Weitere Anstrengungen sind im Jahr 2018 notwendig, um
die Verkehrsprobleme zwischen dem Ostkreis und der Darmstädter Innenstadt einer Lösung
zuzuführen. Es werden zwei Gutachten parallel bearbeitet, wobei sich ein Gutachten der Einführung
einer Straßenbahnlinie zwischen der Darmstädter Innenstadt und einem neuen Mobilitätspunkt im
Bereich Erbacher Straße/B 26 widmet und in einem anderen Gutachten die Reaktivierung der
Bahnstrecke zwischen dem Darmstädter Ostbahnhof und Groß-Zimmern untersucht wird. Von der
Einnnahmenseite her ist davon auszugehen, dass im Jahr 2018 wieder eine deutlichere
Einnahmensteigerung für DADINA (Landkreis) und DADINA (Stadt) möglich ist. Dies wird dazu führen,
dass sich die wirtschaftliche Situation der DADINA weiterhin positiv darstellt und somit der Landkreis
Darmstadt-Dieburg und die Stadt Darmstadt keine steigenden Umlagezahlungen zu erwarten haben.
Die DADINA finanziert sich weiterhin durch Kassenkredite, um die zeitliche Differenz zwischen der
Finanzierung der Verkehrsverträge gegenüber den Busunternehmen und dem Einnahmenzufluss aus
dem Einnahmenausgleich seitens der HEAG mobilo zu überbrücken. Für das Kerngeschäft der DADINA
ist keine Kreditaufnahme notwendig. Im Jahr 2017 betrug das Kassenkreditvolumen 18 Mio. EUR.
Die Prüfung des Jahresabschlusses für das Jahr 2016 ist für Oktober 2018 und des
Jahresabschlusses 2017 für Juni 2019 vorgesehen.
Der Darmstädter Beteiligungskodex wird – soweit möglich – angewendet. Eine Entsprechenserklärung
für das Geschäftsjahr 2017 wurde abgegeben.
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