
Teilkonzern ENTEGA AG
Bericht zur wirtschaftlichen Lage
Der ENTEGA-Konzern ist einer der führenden Energie- und Infrastrukturdienstleister Deutschlands und
mit seiner Tochtergesellschaft ENTEGA Energie GmbH einer der größten Ökostromanbieter. Zu den
Geschäftsfeldern des Konzerns gehören die umweltschonende Energieerzeugung, der Bau und Betrieb
von Infrastruktur- und Energieerzeugungsanlagen, der Betrieb von Energie- und Trinkwassernetzen, die
Abfallentsorgung und Abwasserreinigung, Telekommunikationsdienstleistungen und
Energiedatenmanagement, der Vertrieb von Energie und Trinkwasser sowie die Bereitstellung von
Energieeffizienzlösungen.
Auch das Geschäftsjahr 2017 war für den ENTEGA-Konzern von einer zunehmenden
Wettbewerbsintensität im Energievertrieb und weiterhin geringen Erzeugerpreisen für Strom geprägt,
entsprechend konsequent wurde die bereits im Jahr 2013 begonnene Vorwärtsstrategie auch 2017
weiterverfolgt. Alle Geschäftsfelder haben die Maßnahmenumsetzung aktiv vorangetrieben. So konnten
von den insgesamt rund 300 definierten Maßnahmen 263 bis Ende des Jahres 2017 umgesetzt
werden. Die für dieses Jahr vorgesehenen Ziele der Vorwärtsstrategie sind vollumfänglich erreicht
worden.
Der ENTEGA-Konzern hat auch im Jahr 2017 den Bereich der regenerativen Energieerzeugung weiter
ausgebaut. Zum Ende des Geschäftsjahres befanden sich insgesamt Erzeugungskapazitäten von etwa
275 MW elektrischer Leistung in Bau oder Betrieb, womit dieser zentrale nichtfinanzielle
Leistungsindikator im Vergleich zum Vorjahr nur leicht um 9 MW sank. Beim weiteren Ausbau der
regenerativen Energien legt der ENTEGA-Konzern seinen Schwerpunkt auf die Onshore-Windenergie
sowohl in der Region als auch bundesweit. Der im Dezember 2016 in Betrieb genommene Windpark
Hausfirste im Kaufunger Wald (Nordhessen) hat in den ersten Monaten des Berichtsjahres die
Inbetriebnahme erfolgreich durchlaufen und den Regelbetrieb aufgenommen. Die zehn installierten
Windenergieanlagen verfügen über eine Gesamtleistung von 30 MW. Nachdem die Genehmigung nach
Bundesimmissionsschutzrecht im Dezember 2016 erteilt wurde, hat die ENTEGA Regenerativ GmbH
in der Nähe von Wald-Michelbach die Errichtung von fünf Windenergieanlagen für den Windpark
Stillfüssel mit einer Gesamtleistung von 17,3 MW begonnen. Mit der Inbetriebnahme wird im Jahr
2018 gerechnet. Beim Stromabsatz war 2017 die an Endkunden gelieferte Menge mit 5,8 Mrd. kWh
rückläufig (Vorjahr 6,5 Mrd. kWh). Der Gasabsatz an Endkunden belief sich auf 4,5 Mrd. kWh und lag
damit leicht über dem Niveau des Vorjahres mit 4,4 Mrd. kWh. Im Großhandelsbereich wurden
hingegen deutlich größere Mengen als im Vorjahr gehandelt, hier ist ein Anstieg von 2,3 Mrd. kWh auf
5,0 Mrd. kWh im Bereich Strom und von 0,25 Mrd. kWh auf 0,41 Mrd. kWh im Bereich Gas zu
verzeichnen. Der Wasserabsatz lag mit 13,3 Mio. m³ leicht über dem Niveau des Vorjahres (+1,34 %).
Der Wärmeabsatz fiel mit 268,0 Mio. kWh etwas geringer aus (-3,1 %).
Der ENTEGA-Konzern generierte im Geschäftsjahr 2017 eine Gesamtleistung (Umsatzerlöse,
Bestandsveränderungen und aktivierte Eigenleistungen) von 1.598,2 Mio. EUR (+0,8 %). Zu diesem
Wachstum trugen alle drei Positionen bei. Die Umsatzerlöse stiegen um 5,7 Mio. EUR bzw. 0,4 % trotz
der Entkonsolidierung der französischen Windparkgesellschaften, die im Vorjahr noch mit 4,5 Mio.
EUR zu den Konzernumsätzen beigetragen hatten. Letzteres wurde im Geschäftsfeld Erzeugung durch
die Inbetriebnahme des Windparks Hausfirste ausgeglichen. Zudem wurde der durch Preis- und
Mengeneffekte um 79,4 Mio. EUR bzw. 7,0 % gesunkene Umsatz im Geschäftsfeld Vertrieb
überkompensiert durch einen mehr als doppelt so hohen Umsatz (+88,6 Mio. EUR) im Geschäftsfeld
Handel. Proportional zur Gesamtleistung stieg der Materialaufwand um 11,8 Mio. EUR bzw. 0,9 % auf
1.257,8 Mio. EUR. Der Rohertrag stieg entsprechend im Jahresvergleich leicht um 1,0 Mio. EUR auf
340,5 Mio. EUR. Der Materialaufwand enthält hierbei weiterhin einen belastenden Sondereffekt aus
der Zuführung zur notwendigen marktbezogenen Risikovorsorge für langfristige Strombezugsverträge
von 35,5 Mio. EUR (Vorjahr 31,8 Mio. EUR).
Die sonstigen betrieblichen Erträge in Höhe von 43,4 Mio. EUR (Vorjahr 32,7 Mio. EUR) sind in beiden
Jahren stark von Einmaleffekten geprägt. Im Geschäftsjahr 2017 konnten Erträge aus dem Verkauf der
französischen Windparkgesellschaften und der Beteiligung an der GasLINE GmbH & Co. KG sowie der
EW Medien und Kongresse GmbH in Höhe von 13,5 Mio. EUR vereinnahmt werden. Im Vorjahr waren
in dieser Position Erträge aus Zuschreibungen und dem anteiligen Verkauf von regenerativen
Erzeugungskapazitäten in Höhe von 12,0 Mio. EUR enthalten. Zudem fielen die Erträge aus der
Auflösung von Rückstellungen mit 23,7 Mio. EUR deutlich höher aus als im Vorjahr mit 11,5 Mio. EUR.
Im ENTEGA-Konzern belaufen sich die Personalaufwendungen des Geschäftsjahres 2017 auf
insgesamt 157,9 Mio. EUR, was einen Anstieg zum Vorjahr von 16,5 Mio. EUR bzw. 11,7 % darstellt.
Während sich die durchschnittliche Mitarbeiteranzahl von 1.988 auf 1.962 leicht verringerte, ist der
höhere Aufwand im Wesentlichen auf das Absinken des Zinssatzes für die Abzinsung der
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