
Global Tech I Offshore Wind GmbH
Bericht zur wirtschaftlichen Lage
Der Offshore-Windpark Global Tech I (GT I) liegt ca. 180 km in nordwestlicher Richtung vor
Bremerhaven und besteht aus 80 Windenergieanlagen der 5-Megawatt-Klasse und hat somit eine
Anschlussleistung von insgesamt 400 Megawatt.
Das Herzstück des Windparks ist eine bemannte Umspannstation, die sich im Zentrum des Windparks
befindet. Die Plattform stellt die zuverlässige Umsetzung von geplanten Wartungsarbeiten sowie
zeitnahe Entstörungseinsätze und damit eine hohe Verfügbarkeit der Windenergieanlagen sicher. Über
sie fließt der Strom der 80 Windenergieanlagen (WEA) zusammen, wird transformiert und
anschließend in südwestlicher Richtung zur Konverterplattform „BorWin Beta“ des
Übertragungsnetzbetreibers TenneT weitergeleitet. Von dort aus wird der Strom über ein Seekabel ans
Festland bis zum Umspannwerk in Niedersachsen transportiert und ins deutsche Stromnetz
eingespeist.
Der Unternehmenssitz der GT I befindet sich in der Hamburger HafenCity. Hier befindet sich der
Betriebsleitstand, der für die allgemeine Betriebsüberwachung des Windparks, die
Netzbetriebsführung und die Seeraum- und Wetterbeobachtung verantwortlich ist.
Der gesamte Umsatz 2017 beträgt 271 Mio. EUR. Mit 266 Mio. EUR (Vorjahr: 242 Mio. EUR) lagen die
Stromerlöse in 2017 um 12 Mio. EUR unter den geplanten 278 Mio. EUR. Dies entspricht einem
Stromabsatz von 1.375 GWh (Vorjahr: 1.248 GWh). Die Mindererlöse resultieren hauptsächlich aus
der noch nicht zufriedenstellenden Verfügbarkeit der Windenergieanlagen. Die Verfügbarkeit hat sich
jedoch im Laufe des Jahres verbessert.
Die sonstigen betrieblichen Erträge lagen im Jahr 2017 bei 32 Mio. EUR (Vorjahr: 133 Mio. EUR).
Größter Posten waren die periodenfremde Erträge mit 25 Mio. EUR (Vorjahr: 64 Mio. EUR, davon 63
Mio. EUR durch gewonnene Rechtsverfahren), welche primär durch die Kompensation entgangener
Stromerlöse (Spitzabrechnung) zustande kamen. Weitere Erträge ergaben sich aus der Herabsetzung
von Einzelwertberichtigungen auf Forderungen sowie aus der Auflösung von Rückstellungen.
Die Abschreibungen in Höhe von 138,7 Mio. EUR und der Zinsaufwand in Höhe von insgesamt
106,6 Mio. EUR bewegen sich im Rahmen der Planung.
In 2017 konnte, wie geplant, der Pflichtschuldendienst aus der Bankenfinanzierung in voller Höhe
(123 Mio. EUR) aus eigener Kraft geleistet werden. Darüber hinaus wurde das ergänzende Contingent
Loan der finanzierenden Banken in 2017 vollständig getilgt. Insgesamt wurden in 2017
244,9 Mio. EUR für den Schuldendienst und die Befüllung von Reservekonten eingesetzt.
Insgesamt hat die GT I in 2017 den Routinebetrieb des Windparks erfolgreich ausbauen können und
ist sämtlichen finanziellen Verpflichtungen vollumfänglich nachgekommen. Für 2018 zeichnet sich
durch weiter steigende Umsatzerlöse und die fortschreitende Fremdkapitaltilgung eine weitere
Verbesserung der wirtschaftlichen Gesamtsituation ab.
Den Anforderungen des „Gesetzes zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich“
hinsichtlich der Verpflichtung zum Risikomanagement und der Anwendung von Kontrollsystemen wird
Rechnung getragen. Der Geschäftsführung sind danach keine Risiken bekannt, die für das
Unternehmen bestandsgefährdend sind und nicht durch geeignete Gegenmaßnahmen adäquat
gesteuert werden können.
Die Prüfung des Jahresabschlusses für das Geschäftsjahr 2017 erfolgte durch die KPMG AG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, welche den uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilt hat.
Das Unternehmen fällt nicht in den Geltungsbereich des Darmstädter Beteiligungskodex (keine
Mehrheitsbeteiligung der Wissenschaftsstadt Darmstadt). Der Kodex wird daher nicht angewendet.
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