
Industriekraftwerk Breuberg GmbH
Bericht zur wirtschaftlichen Lage
Die Industriekraftwerk Breuberg GmbH (IKB) ist Eigentümerin eines Heizkraftwerkes in Breuberg zur
ausschließlichen Dampf- und Stromversorgung des dortigen Industriestandorts. Zum 01.01.2014
traten neue Verträge in Kraft, die eine Verpachtung des Anlagevermögens der Gesellschaft an den
Industriekunden zum Gegenstand haben. Damit erhält der Industriekunde den gleichzeitigen Status
als Eigenerzeuger und Letztverbraucher. Die Gesellschaft führt den operativen Betrieb für den
Industriekunden fort und liefert hierzu auch die benötigten Brennstoffe und den Zusatzstrom.
Das Berichtsjahr 2017 ist geprägt von ausgelasteten Kapazitäten des Industriekunden, die zu einem
auf hohem Niveau stabilisierten Energiebedarf führen. Während von den witterungsbedingten
Rahmenbedingungen keine Zunahme des Wärmebedarfes ausgeht, wird die höhere Nachfrage nach
Produktionsdampf von den in den Vorjahren umgesetzten Energieeffizienzmaßnahmen mittlerweile
überkompensiert.
Ein nahezu störungsfreier Betrieb bewirkt eine hohe Verfügbarkeit der Gasturbine, die gleichzeitig gute
Durchschnittsleistung erreicht. Der Austausch des nahezu zwanzig Jahre alten Generators zum
Jahresende begründet eine installationsbedingte Stillstandsphase der Turbine im Dezember. Dies
mündet in einer Stromerzeugung von mehr als 76.500 MWh, die damit aber um -9,2% unter dem
Vorjahresniveau liegt. Die Dampf-/Wärmeproduktion lag gegenüber dem Vorjahr aufgrund der bereits
erwähnten Einflüsse um -3,3% geringer.
Bei zwar weiterhin hoher Energieeigenerzeugung nehmen die Brennstofflieferungen in Verbindung mit
den umgesetzten Effizienzprojekten um -4,8% gegenüber 2016 ab, während die
Zusatzstromlieferungen auf Grund des Generatorwechsels und eines gestiegenen Strombedarfs des
Kunden gleichzeitig um 18,5 % stiegen. Die Zusatzstromlieferungen für das Werk CAR des
Industriekunden konnte mit einem um -1,1 % niedrigeren Preis beziffert werden, dem gegenüber stieg
der Strombezugspreis für das Werk MOTO um 6,7 %. In der Gesamtheit inklusive der Preisvorteile
beim Gasbezug resultieren hieraus im Vergleich zum Vorjahr fast identische Umsätze. Bei ebenfalls
nahezu gleichen Betriebsstoffkosten verändert sich der Rohertrag gegenüber dem Vorjahr nur
marginal um 0,2%.
Im Berichtsjahr fielen keine nennenswerten sonstigen betrieblichen Erträge an, die zur Ausschüttung
einer Sonderdividende vergleichbar der Schadensersatzleistung aus dem Jahr 2016 führen würden.
Unter Berücksichtigung der in den übrigen Erlös- und Kostenpositionen enthaltenen Veränderungen
ergibt sich damit ein gegenüber dem Vorjahr reduziertes Ergebnis nach Steuern. Das Geschäftsjahr
2017 schließt mit einem Jahresüberschuss in Höhe von 774 TEUR.
Die Investitionen des Berichtsjahres betrugen 1.269 TEUR, wovon allein 532 TEUR in geplante, jedoch
noch nicht abgeschlossene Maßnahmen für den Generatortausch flossen. Es wurden bisher 220 TEUR
in eine Mittelspannungskompensationsanlage investiert, die zur Vermeidung von Blindstromkosten für
den Industriekunden führen sollen. Für den Brandschutz des Kraftwerks wurden 57 TEUR verwendet,
die noch auf das in 2014 realisierte Großprojekt Gasturbinen-Optimierungen zurückzuführen sind.
Beim neuen Automatisierungsserver mit 35 TEUR und den 26 TEUR für die Leittechnik (Servertausch)
handelt es sich um Investitionen in die IT-Infrastruktur des Kraftwerks. 62 TEUR entfielen auf das
(mehrjährige) Projekt „Neue Speisewasserversorgung“. In eine Ansaugluftvorwärmung der Gasturbine
wurden weitere 9 TEUR, zur Verbesserung der Dampfmengenmessung 8 TEUR und 7 TEUR in eine
neue Gasleitung investiert. Für die Betriebs- und Geschäftsausstattung wurden 40 TEUR aufgewendet.
Darüber hinaus wurden für die im Jahr 2020 vorgesehene Beschaffung einer Austauschturbine
Anzahlungen vorgenommen.
Zur Finanzierung der im Vorjahr nicht geplanten Anlage zur Blindstromkompensation nahm die
Gesellschaft ein Darlehen in Höhe von bis zu 600 TEUR auf. Hiervon wurde bis zum Jahresende ein
Betrag in Höhe von 300 TEUR abgerufen. Ebenso erfolgt die Finanzierung des Generatoraustauschs
auf Basis eines Darlehens in Höhe von bis zu 500 TEUR, das im Berichtsjahr in Höhe von 300 TEUR in
Anspruch genommen wurde. Die übrigen Investitionen finanzieren sich aus den Abschreibungen.
Für das Jahr 2018 und das Folgejahr werden entsprechend der vertraglich geregelten Kapitalverzinsung
Umsätze und Ergebnisse auf dem Niveau des Jahres 2017 erwartet. Positive Grundlage
hierfür ist, dass der Industriekunde vollausgelastete Produktionskapazitäten verzeichnet. Dies wird bei
der Gesellschaft auch zu stabilen Energielieferungen führen.
Für 2018 sind Investitionen in Höhe von 680 TEUR geplant, die vollständig für Maßnahmen zur
weiteren Verbesserung der Kraftwerksinfrastruktur vorgesehen sind und sich überwiegend aus
Abschreibungen und Eigenmitteln finanzieren.
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