
Nahverkehr-Service GmbH (NVS)
Bericht zur wirtschaftlichen Lage
Die Nahverkehr-Service GmbH (NVS) ist eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der HEAG mobilo
GmbH mit Sitz in Darmstadt. Unternehmensgegenstand ist die Planung, Organisation und
Durchführung von öffentlichem Personennahverkehr einschließlich der Betätigung auf verwandten
Gebieten. Die NVS erbringt seit Dezember 2010 Omnibusverkehrsleistungen im Öffentlichen
Personennahverkehr (ÖPNV) an der Bergstraße.
Zum Fahrplanwechsel 2010/2011 hatte die NVS das Linienbündel „nördliche Bergstraße“ mit einer
Laufzeit von acht Jahren übernommen. Der Vertrag läuft zum Fahrplanwechsel im Dezember 2018
aus. Die Gesellschaft wird sich an der Ausschreibung für dieses Linienbündel nicht wieder beteiligen,
da sie ihre wirtschaftliche Geschäftstätigkeit zum Jahresende 2018 aufgeben wird.
Im Januar 2017 kam es zu einem zweiwöchigen Streik in vielen hessischen Städten im ÖPNV, so auch
in Darmstadt. Auslöser waren die Tarifverhandlungen im Landesverband Hessischer
Omnibusunternehmen. In dieser Zeit verkehrten die Omnibuslinien in weiten Teilen nicht. Darüber
hinaus folgte auch das Straßenbahnfahrpersonal der HEAG mobilo dem Aufruf der Gewerkschaft Verdi
und trat in einen Solidaritätsstreik. Erst ein Schlichtungsverfahren brachte den Tarifabschluss. Der
Stundenlohn der Omnibusfahrer steigt demnach schrittweise um insgesamt 12,5 % von 12,00 EUR je
Stunde auf 13,50 EUR im Dezember 2018.
Die Gesamtleistung der Gesellschaft liegt auf Vorjahresniveau. Die sonstigen betrieblichen Erträge
fallen niedriger aus, im Vorjahr waren Erträge aus der Auflösung einer Rückstellung für ein
Abrechnungsrisiko in dieser Position enthalten. Der Materialaufwand ist durch die stärkere
Inanspruchnahme von Fremdleistungen und der Anmietung von Omnibussen beeinflusst. In den
letzten Jahren wurden Omnibusse verkauft, da sie altersbedingt die Anforderungen aus den
Linienbündeln nicht mehr erfüllten. Außerdem wurden Personalabgänge vor dem Hintergrund der
Beendigung der Linienverkehre an der nördlichen Bergstraße durch Fremdleistungen ersetzt. Vor
Verrechnung mit dem Verlustvortrag schließt die NVS das Geschäftsjahr 2017 mit einem Ergebnis in
Höhe von 298 TEUR ab.
Das Anlagevermögen sank, durch die planmäßigen Abschreibungen und den Verkauf von Omnibussen.
Der Anstieg des Umlaufvermögens resultiert aus einem stichtagsbezogenen höheren Bestand an
Vorräten und Flüssigen Mitteln. Auf der Passivseite ist ein Rückgang der Rückstellungen und der
Verbindlichkeiten zu verzeichnen. Ursächlich hierfür ist die planmäßige Teilauflösung der
Drohverlustrückstellung für das Linienbündel „Nördliche Bergstraße“ sowie geringere
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen. Der Jahresüberschuss wurde mit dem bestehenden
Verlustvortrag aus dem Vorjahr verrechnet. Das Eigenkapital stieg auf 1.178 TEUR und die
Eigenkapitalquote damit auf 58,9 % (Vorjahr: 43,4%). Investitionen wurden im Geschäftsjahr nicht
getätigt.
Für das Geschäftsjahr 2018 erwartet die NVS wegen geplanter Schienenersatzverkehrsleistungen
deutlich höhere Umsatzerlöse. Dem gegenüber stehen entsprechend höhere Fremdleistungen aus dem
Einsatz von zusätzlichen Fahrern und Fahrzeugen. Unter Berücksichtigung des erwarteten leichten
Dieselpreisanstieges, der Tarifsteigerung im LHO sowie der Erträge aus der Auflösung der
Drohverlustrückstellung für das Linienbündel „Nördliche Bergstraße“ ist ein Jahresüberschuss von
144 TEUR geplant.
Die NVS ist durch Preis- und Lohnentwicklungen Risiken ausgesetzt. Zur frühzeitigen Erkennung, zur
Bewertung und zum konsequenten Umgang mit Risiken sind wirksame Steuerungs- und
Kontrollsysteme eingesetzt, die permanent weiter entwickelt werden. Dabei werden – unter
Berücksichtigung definierter Risikokategorien – Eintrittswahrscheinlichkeit und Schadenshöhe
bewertet. Die eingeleiteten Maßnahmen werden auf ihre Wirksamkeit hin überprüft. Neben der regelmäßigen
Berichterstattung gibt es für unerwartete Risiken Berichterstattungspflicht. Die im
Geschäftsjahr vorgenommenen Analysen haben keine bestandsgefährdenden Risiken aufgezeigt. Jedoch
bestehen Risiken, die das Unternehmen näher beobachtet, um Maßnahmen einleiten zu können.
Die Gesellschaft gibt keinen eigenen CSR-Bericht heraus, da die Konzernmuttergesellschaft HEAG
mobilo GmbH relevante CSR-Maßnahmen in ihrem Lagebericht veröffentlicht.
Der Jahresabschluss wurde von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers GmbH
geprüft. Es wurde der uneingeschränkte Bestätigungsvermerk erteilt.
Der Darmstädter Beteiligungskodex wird angewendet. Eine Entsprechenserklärung für das
Geschäftsjahr 2017 wurde bis zur Fertigstellung des Beteiligungsberichts abgegeben.
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