
Eigenbetrieb Kulturinstitute der Wissenschaftsstadt Darmstadt
Bericht zur wirtschaftlichen Lage
Die Stärken des Eigenbetriebs Kulturinstitute liegen im vielfältigen Angebot von kulturellen öffentlichen
Veranstaltungen und in der Breite von geförderten kulturellen Projekten im privatrechtlich
organisierten Bereich. Überregional anerkannte Kulturinstitute der Literatur, der darstellenden und
bildenden Kunst und der Musik sind Markenzeichen der Wissenschaftsstadt Darmstadt.
Mit einer auf alle Bürgerinnen und Bürger ausgerichteten Kulturpolitik setzt die Stadt Darmstadt mit
ihrem Eigenbetrieb auf ein Zusammenwirken verschiedener Teilnehmer an den kulturellen Projekten
und unterstützt dieses durch weitreichende Kulturförderung. Zusammen mit weiteren
Kultureinrichtungen, Kulturvereinen, Initiativen und einer freien Kulturszene wird versucht, ein breites
Spektrum zu erreichen. Um diesem Ziel, auch in Hinblick auf die Daseinsvorsorge Rechnung zu
tragen, besteht der Eigenbetrieb aus verschiedenen Betriebszweigen.
Die dafür erforderlichen Mittel kann der Eigenbetrieb aber nicht in ausreichendem Maße selbst
erwirtschaften, weshalb er auf Zuweisungen aus dem städtischen Kernhaushalt angewiesen ist.
Insofern bestimmte, wie auch bereits in den vorangegangenen Jahren, die finanzielle Situation des
städtischen Haushaltes die Planungen des Eigenbetriebs für 2017. Die städtischen Vorgaben zur
Haushaltskonsolidierung galten somit auch für den Eigenbetrieb, wonach vorgesehene
Mehraufwendungen durch Einsparungen oder Mehrerträge zu kompensieren sind. Darüber hinaus galt
für die Haushaltsabwicklung eine prozentuale Einsparvorgabe.
Trotz der Haushaltslage war es jedoch möglich, als Anerkennung für die gute Kulturarbeit der
vergangenen Jahre, die Zuschüsse an die Freien Theater und die freien Kulturinitiativen um 100 TEUR
zu erhöhen. Den Haushaltssperren auf der Aufwandsseite standen allerdings auch Mindereinnahmen
auf der Ertragsseite gegenüber, da wie in den Vorjahren weder die Stadtbibliothek noch die
Musikschule der Akademie für Tonkunst, die Volkshochschule oder das Institut Mathildenhöhe
einschließlich Museum Künstlerkolonie die geplanten Umsatzerlöse erzielen konnten. Als Ausgleich
sind somit höhere Zuweisungen aus dem städtischen Haushalt erforderlich.
Ausschüttungen aus Beteiligungen konnten wie geplant realisiert werden.
Durch die im Rahmen der Bewerbung zum Weltkulturerbe erforderlichen Abstimmungen betreffend die
Sanierungsmaßnahme der Ausstellungshallen auf der Mathildenhöhe, konnte auch in 2017 noch nicht
grundlegend mit der Umsetzung begonnen werden, so dass sich die Wiedereröffnung nun nach 2019
verschiebt. Gleichwohl ist die Sanierung der Gesamtmaßnahme gesichert, entsprechende Mittel im
Wirtschaftsplan einschließlich Finanzplanung etatisiert.
Besonders zu erwähnen ist in diesem Zusammenhang, dass aus dem Bundesprogramm „Förderung
von Investitionen in nationale Projekte des Städtebaus“ 5.000 TEUR an Fördermittel für das Projekt
„Entwicklung Mathildenhöhe“ bewilligt wurde. Zusammen mit einer Anteilsfinanzierung der Stadt in
Höhe von 1/3 der Fördersumme sollen die Häuser Olbrich und Glückert saniert sowie ein
Besucherzentrum realisiert werden.
Abgeschlossen wurde im Herbst 2017 die Sanierungsmaßnahme „Georg-Moller-Haus“, wofür
insgesamt rd. 3.300 TEUR verausgabt wurden. Hieran beteiligt sich der Miteigentümer, die
Freimaurerloge „Johannes der Evangelist zur Eintracht“, zu 20 %. Schwerpunkt der Sanierung war die
Umsetzung der Vorgaben zum Brandschutz, barrierefreie Nutzungsmöglichkeiten mit Einbau eines
Aufzugs und energetische Maßnahmen zur Minimierung des Energieverbrauchs. Hierzu gehörte auch
die Installation einer Photovoltaikanlage auf dem Dach des Gebäudes. Außerdem wurde auch eine
Ladesäule für E-Bikes aufgestellt.
Unter der Prämisse eines Verlustausgleiches durch den Kernhaushalt der Wissenschaftsstadt
Darmstadt sieht die Betriebsleitung insgesamt keine bestandsgefährdeten Risiken. Gleichwohl ist
anzumerken, dass die angespannte Finanzlage der Stadt auch in den folgenden Jahren die
wirtschaftliche Lage des Eigenbetriebs beeinflussen wird.
Für die Prüfung des Jahresabschlusses 2017 wurde die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
PricewaterhouseCoopers GmbH bestellt. Es liegt noch kein geprüfter Jahresabschluss vor, die
vorliegenden Angaben zum Jahresabschluss 2017 sind vorläufig.
Der Darmstädter Beteiligungskodex wird ab dem Geschäftsjahr 2012 angewendet. Eine
Entsprechenserklärung für 2017 wurde bis zur Fertigstellung des Beteiligungsberichtes abgegeben.
Ebenso gelten die Darmstädter Compliance-Leitlinien gemäß dem Beschluss der Betriebskommission
vom Dezember 2017.
- 391 -