
HEAG mobilo GmbH
Bericht zur wirtschaftlichen Lage
Die Hessische Landesregierung führte im Juni 2017 ein landesweites Schülerticket mit einer dreijährigen
Pilotphase ein und unterstützt dieses Projekt in dieser Zeit mit bis zu 20.000 TEUR jährlich. Das
landesweite Schülerticket ersetzt bestehende Schülerjahreskarten, so auch das „MobiTick“ im Gebiet
der DADINA. Sämtliche Fahrgeldeinnahmen aus dem „MobiTick“ verblieben bisher im DADINA-Gebiet.
Im Gegensatz hierzu fließen die Einnahmen aus dem neuen „Schülerticket Hessen“ in das
Einnahmeaufteilungsverfahren des RMV. Die Nutzung im Regionalverkehr und die Abführung von
Einnahmen an benachbarte Verbünde kann eine Minderung der Erlöse nach sich ziehen. Für die ersten
drei Jahre besteht eine Alteinnahmengarantie. Welche finanziellen Auswirkungen das hessenweite
Schülerticket nach Abschluss der Pilotphase auf die HEAG mobilo dauerhaft haben wird, ist derzeit
noch ungewiss.
Um auch in Zukunft einen leistungsfähigen und barrierefreien öffentlichen Nahverkehr anzubieten,
wurden die Sommerferien erneut für umfangreiche Baumaßnahmen an Gleisen und Haltestellen
genutzt. So wurden in der Heidelberger Straße zwischen Eschollbrücker und Cooperstraße mehrere
Gleisabschnitte erneuert und in der Rheinstraße die Haltestellen „Rhein-/Neckarstraße“ und „Berliner
Allee“ saniert. Zudem erhielt die Nahverkehrsspur zwischen Luisenplatz und Neckarstraße
stellenweise eine neue Fahrbahndecke, da die Oberfläche durch die tägliche Nutzung der Omnibusse
stark beschädigt war.
Für eine bessere Anbindung der Lincoln-Siedlung an den ÖPNV wurde eine neue zusätzliche
Straßenbahnhaltestelle „Lincoln-Siedlung“ errichtet. Die neue Haltestelle befindet sich zwischen den
Haltestellen „Landskronstraße“ und „Marienhöhe“ und bietet mit ihrer zentralen Lage für die
Bewohner der Lincoln-Siedlung kurze Wege. Im Zuge der Neugestaltung des Friedensplatzes in
Darmstadt wurde dort die Fahrleitung für die Straßenbahn verstärkt und zudem die Aufhängung so
verändert, dass die Anzahl der Masten rund um das Schloss weiter reduziert werden konnte.
Die Umsatzerlöse fallen niedriger aus als in 2016. Das Vorjahr war geprägt durch Erlöse aus Baumaßnahmen
für Dritte. Es ist zu beachten, dass die Erlöse aus dem RMV-Einnahmeaufteilungsverfahren
2017 lediglich Prognosewerte darstellen. Erst mit Vorliegen der Ergebnisse aus der RMVVerkehrszählung
2015 besteht Gewissheit über die tatsächlichen Erlöse. Die sonstigen betrieblichen
Erträge enthalten Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen. Der Materialaufwand ist durch
Aufwendungen für Baumaßnahmen und zur Erstellung der Straßenbahnverkehrsleistung beeinflusst.
Die im Vergleich zum Vorjahr geringere Bautätigkeit führt zum Rückgang des Materialaufwandes. Der
Personalaufwand berücksichtigt die Auswirkungen des neuen Tarifabschlusses. Die sonstigen
betrieblichen Aufwendungen liegen über dem Vorjahresniveau. Der Zinsaufwand stieg um 1.600 TEUR
und ist durch den Zinsfuß bei der Bilanzierung von Pensionsverpflichtungen belastet. Das
strukturbedingt negative Ergebnis vor Verlustübernahme beträgt -28.692 TEUR und ist wesentlich
durch Instandhaltungsmaßnahmen im Streckennetz geprägt.
Die HEAG mobilo investierte 4.100 TEUR nach Zuschüssen in Sachanlagen und immaterielle
Vermögensgegenstände. Die Investitionen betrafen dabei Infrastrukturmaßnahmen, wie
Fahrgastunterständen, den barrierefreien Ausbau von Haltestellen sowie Anlagen zur
Fahrgastinformation an Haltestellen und Fahrscheinverkaufssysteme. Das Sachanlagevermögen sank,
da die planmäßigen Abschreibungen die Investitionen im Geschäftsjahr überstiegen. Der Anteil der
Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände an der Bilanzsumme steigt auf 54,2 %
(Vorjahr: 50,7 %) bei niedrigerer Bilanzsumme. Der Rückgang der Finanzanlagen resultiert aus der
planmäßigen Tilgung von Ausleihungen. Bei gesunkener Bilanzsumme und konstantem Eigenkapital
ergibt sich eine höhere Eigenkapitalquote von 25,8 % (Vorjahr: 23,2 %). Der Rückgang der
Bilanzsumme auf der Passivseite ist auf die planmäßige Tilgung von Darlehen zur Finanzierung der
Straßenbahnen vom Typ ST14 und Infrastrukturmaßnahmen sowie geringeren Rückstellungen
zurückzuführen.
Für einen möglichst weitreichenden Klimaschutz setzt die HEAG mobilo GmbH auf klimaneutrale
Energiequellen. Seit 2008 werden die Straßenbahnen ausschließlich mit Ökostrom betrieben und seit
2010 wird auch für sämtliche Betriebsanlagen ausschließlich Ökostrom genutzt. Seit Anfang 2012
werden die Betriebsgebäude mit klimaneutralem Erdgas beheizt. Der eingeschlagene Weg im Klima-,
Umwelt- und Ressourcenschutz wird konsequent weiterverfolgt. 2014 wurden Dachflächen am
Betriebshof Böllenfalltor saniert und eine Dämmung eingebrachte, die der aktuellen
Energieeinsparverordnung entspricht. Seit 2010 befindet sich auf dem Dach der Omnibusabstellhalle
am Böllenfalltor eine Photovoltaik-Anlage mit einer Gesamtfläche von 800 m2. Eine weitere Anlage ist
auf dem Dach des Straßenbahndepots in Darmstadt-Kranichstein installiert.
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