
Eigenbetrieb Darmstädter Werkstätten und Wohneinrichtungen
Bericht zur wirtschaftlichen Lage
Zweck und Aufgabe des Eigenbetriebes Darmstädter Werkstätten und Wohneinrichtungen (EDW) ist
die Betreuung von Menschen mit Behinderungen. Mit den drei Betriebsteilen:
1) Werkstatt für Menschen mit Behinderungen (WfbM 1)
2) Werkstatt für berufliche Rehabilitation (WfbM 2)
3) Bereich Wohnen: a) Stationär („Kurt-Jahn-Anlage“)
b) Ambulant (Betreutes Wohnen)
werden ausschließlich und unmittelbar mildtätige Zwecke im Sinne der Abgabenordnung verfolgt.
Die Einnahmen für Betreuung (Kostensatzerlöse) machen ~ 90 % der Umsatzerlöse aus. Im
Geschäftsjahr 2017 konnte die Gesamtleistung im Vergleich zum Vorjahr um ~ 2 % gesteigert werden.
Im Bereich der Werkstattgruppen wird der Umsatz mit Produktion und Dienstleistungen (Spritzgießen,
Aktenvernichtung, Konfektionierung, Sortierarbeiten etc.) erwirtschaftet. Die Werkstatterlöse 2017
konnten im Vergleich zum Vorjahr um ~ 10 % gesteigert werden.
Das vorläufige Jahresergebnis 2017 des EDW weist einen Fehlbetrag von 129 TEUR aus, dieser ist
jedoch deutlich besser als geplant und damit Zeichen wirksamer Gegensteuerung. Größter
Aufwandsfaktor sind die Personalkosten, die ~ 93 % vom Rohergebnis ausmachen. In den
Personalkosten sind auch die Aufwendungen für die Betreuung der Menschen mit Behinderungen
ausgewiesen.
Ausschüttungen gibt es beim Eigenbetrieb Darmstädter Werkstätten und Wohneinrichtungen nicht. Die
Jahresüberschüsse der Vorjahre verblieben beim EDW und wurden gem. Beschluss der EDWBetriebskommission,
Magistrat und Stadtverordnetenversammlung der Wissenschaftsstadt Darmstadt
auf das jeweilige Folgejahr übertragen.
Im Rahmen der Geschäftstätigkeit wurden in 2017 weiterhin übliche Instandhaltungs- und
Ersatzinvestitionen getätigt. Für die Folgejahre ist als Großprojekt die Dezentralisierung der
Wohneinrichtung „Kurt-Jahn-Anlage“ zu erwähnen. Mit der Dezentralisierung wird auch eine
Reduzierung der stationären Wohnplätze zu Gunsten der Ausweitung ambulanter Angebote umgesetzt.
Der Eigenbetrieb Darmstädter Werkstätten und Wohneinrichtungen finanziert sich aus eigenen
Mitteln/Ergebnissen. Noch vorhandene „Alt-Darlehen“ werden kontinuierlich getilgt, eine Aufnahme
von neuen Darlehen wird im Rahmen der Finanzierung der Dezentralisierung geprüft.
Im Werkstattbereich könnten verstärkt Kunden/Firmen dazu übergehen, fachlich einfachere Arbeiten
wieder selbst zu erledigen. Es gilt hier also ein großes Spektrum an verschiedenen Arbeiten
anzubieten. In dem Kerngeschäft des EDW, der Betreuung und Förderung der Menschen mit
Behinderungen, ist zu befürchten, dass die so genannten Kostenträger (wie z.B.
Landeswohlfahrtsverband) die Mittel (Kostensätze) nicht in dem Maße erhöhen, wie vergleichbar die
Sachkosten und der Personalaufwand steigen.
Durch die verstärkte Nutzung von dienstlichen E-Bikes und Fahrrädern und dem ÖPNV tragen wir zu
einer umweltverträglicheren Arbeits- und Lebensweise bei. Ganz gezielt setzen wir das auch ein, um
bei unseren Klientinnen und Klienten eine Sensibilisierung für Umweltthemen und eine Bereitschaft für
die Veränderung von Lebensweisen zu erreichen. Wenn alte Fahrzeuge ersetzt werden müssen, achten
wir auf den Einsatz neuer emissionsarmer Modelle. Wir werben bei unseren Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern für die Nutzung des Jobtickets.
In Zeiten knapper werdender Mittel wird es eine besondere Herausforderung sein, die einerseits
höheren Anforderungen an die Betreuung und die damit verbundene Notwendigkeit von (noch besser)
qualifiziertem Personal in Einklang mit den betriebswirtschaftlichen Voraussetzungen zu bringen.
Die Betriebskommission des EDW beschloss auf Ihrer Sitzung vom 13.07.2016 das für die
Geschäftsjahre 2016-2020 die PricewaterhouseCoopers GmbH, als Jahresabschlussprüfer zu bestellen
ist. Der Jahresabschluss 2016 wurde mit Datum 15.02.2018 (Datum des uneingeschränkten
Bestätigungsvermerks) festgestellt. Die Jahresabschlussprüfung 2017 soll im Oktober 2018
durchgeführt werden, die vorliegenden Angaben zum Jahresabschluss 2017 sind somit vorläufig.
Der Darmstädter Beteiligungskodex wird angewendet. Eine Entsprechenserklärung für das
Geschäftsjahr 2017 wurde im Mai 2018 abgegeben.
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