ENTEGA AG
Bericht zur wirtschaftlichen Lage
Der ENTEGA-Konzern wird vom Mutterunternehmen ENTEGA AG geführt. Hier sind alle zentralen
Querschnittsaufgaben wie zum Beispiel Energiebeschaffung und Energieerzeugung, Kommunikation,
Recht, Finanzen, Einkauf, Personalverwaltung und die öffentlich-rechtliche Betriebsführung zusammengefasst.
Auch das Geschäftsjahr 2016 war für die ENTEGA AG von einer zunehmenden Wettbewerbsintensität
im Energievertrieb und weiterhin geringen Erzeugerpreisen für Strom geprägt, was sich belastend auf
bereits getätigte Investitionen in einzelnen Erzeugungskapazitäten und auf langfristige Stromlieferverträge
auswirken. Insgesamt reduzierten sich die Umsatzerlöse der ENTEGA AG um 14,9 Mio. EUR
bzw. 4,5 % auf 314,2 Mio. EUR trotz der Erstanwendung des BilRUG, durch die Erträge in Höhe von
17,1 Mio. EUR erstmalig in den Umsätzen ausgewiesen wurden. Dieser Rückgang ist im Wesentlichen
auf konzerninterne Handelsumsätze für Strom, Gas und CO2-Zertifikate zurückzuführen, die im Vergleich
zum Vorjahr um 30,1 Mio. EUR niedriger ausfielen. Die Ursache hierfür ist in erster Linie die
Entwicklung der Preise, während der Stromabsatz von 2,8 Mrd. kWh auf 2,9 Mrd. kWh und der Gasabsatz
von 3,3 Mrd. kWh auf 3,5 Mrd. kWh sogar anstiegen.
Korrespondierend zu dem niedrigeren Niveau an konzerninternen Handelsumsätzen verringerte sich
der Materialaufwand um 35,8 Mio. EUR bzw. 10,7 %. Der Rohertrag stieg bereinigt um den Effekt aus
der erstmaligen Anwendung des BilRUG um 4,4 Mio. EUR.
Die sonstigen betrieblichen Erträge sind von 35,2 Mio. EUR auf 14,0 Mio. EUR gesunken, was hauptsächlich
an der o.g. Ausweisänderung durch das BilRUG liegt. Zusätzlich fielen die Gewinne aus Veräußerung
von Sachanlagen um 2,6 Mio. EUR geringer aus.
Die Personalaufwendungen waren im Jahr 2015 stark geprägt von dem Absinken des Zinssatzes zur
Abzinsung von Pensionsrückstellungen, was einen deutlichen Anstieg der Aufwendungen für Altersvorsorge
zur Folge hatte. Im Berichtsjahr hingegen fiel der Zinssatz wieder etwas höher aus, so dass im
Jahresvergleich ein Rückgang der Personalaufwendungen von 9,6 Mio. EUR bzw. 21,8 % zu verzeichnen
war, obwohl durch konzerninterne Personalübergänge die durchschnittliche Mitarbeiteranzahl von
386 auf 462 stieg.
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen von 35,1 Mio. EUR haben sich zum Vorjahr (52,7 Mio. EUR)
deutlich verringert, wovon 8,1 Mio. EUR auf den Wegfall von Aufwendungen aus konzerninterner Personalüberlassung
entfallen, nachdem im August 2015 die betreffenden Mitarbeiter in die ENTEGA AG
gewechselt waren. Weitere Ursachen für den Rückgang waren im Wesentlichen geringere Forderungsabschreibungen
und einmalige Belastungen im Vorjahr für die Vorsorge für rechtliche Risiken.
Das Beteiligungsergebnis fällt mit 76,2 Mio. EUR (Vorjahr: 97,2 Mio. EUR) deutlich geringer aus, was
in erster Linie auf die Abschreibungen auf Finanzanlagen im Bereich der regenerativen Erzeugung zurückzuführen
ist.
Der Saldo aus Zinserträgen und -aufwendungen verbessert sich von -20,5 Mio. EUR auf -17,3 Mio. EUR
dank einer geringeren Belastung aus Schuldscheindarlehen und konzerninterner Darlehen.
Die Erträge aus Steuern vom Einkommen und vom Ertrag fielen um 3,0 Mio. EUR geringer aus, allerdings
war hier im Vorjahr ein positiver Effekt in Höhe von 14,4 Mio. EUR aus der ertragswirksamen
Auflösung der passiven latenten Steuer enthalten.
Letztlich überwiegen im Vergleich zum Vorjahr der positive Sondereffekt im Personalaufwand aus der
Zinssatzänderung sowie die deutlich geringeren sonstigen betrieblichen Aufwendungen die im Jahr
2016 angefallenen Aufwendungen aus der Anpassung des Beteiligungsportfolios, so dass die
ENTEGA AG das Geschäftsjahr 2016 mit einem Jahresüberschuss von 10,0 Mio. EUR (Vorjahr:
3,3 Mio. EUR) bzw. unter Berücksichtigung des Gewinnvortrags aus dem Vorjahr mit einem Bilanzgewinn
von 98,1 Mio. EUR abschließt.
Im Einzelabschluss der ENTEGA AG erwartet der Vorstand für das Geschäftsjahr 2017, dass bei Umsätzen
von rund 270 Mio. EUR ein Jahresfehlbetrag von 7,8 Mio. EUR ausgewiesen wird. Auch dieses
Jahresergebnis wird durch die Risikovorsorge für langfristige Strombezugsverträge geprägt sein. Der
Schwerpunkt der Investitionen mit einem Volumen von 32,2 Mio. EUR wird auch im Jahr 2017 in den
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