Global Tech I Offshore Wind GmbH
Bericht zur wirtschaftlichen Lage
Der Offshore-Windpark Global Tech I (GT I) liegt ca. 180 km in nordwestlicher Richtung vor Bremerhaven
und besteht aus 80 Windenergieanlagen der 5-Megawatt-Klasse und hat somit eine Anschlussleistung
von insgesamt 400 Megawatt.
Nachdem der Bau des Offshore Windparks GT I fertig gestellt worden ist, wurde die elektrische und
mechanische Inbetriebnahme aller Windenergieanlagen im Sommer 2015 abgeschlossen. Der in 2015
gestartete Vollwartungsvertrag wird entsprechend der vereinbarten Regelungen fortgeführt. Von den
80 Windenergieanlagen wurden bis Ende 2016 über die Hälfte der Anlagen abgenommen, für die restlichen
Anlagen finden derzeit Gespräche über angepasste Abnahmeprozeduren statt. Der Servicedienstleister
hat mit der Wartung sowie mit der Umsetzung der während der Inbetriebnahmeprozesse
identifizierten technischen Anpassungen begonnen und wird sie in 2017 fortsetzen.
Mit 375 Mio. EUR liegen die Erlöse und sonstigen betrieblichen Erträge deutlich über den geplanten
283 Mio. EUR. Zwar lagen die Umsatzerlöse mit 242 Mio. EUR aufgrund des schwachen Windjahres
sowie die durch die Abnahmeprozesse beeinflussten Verfügbarkelten der WEA noch unter Plan, jedoch
konnten aus mehreren zurückliegenden Rechtsverfahren Erträge von insgesamt 98 Mio. EUR erzielt
werden. Weitere Erträge ergaben sich aus der Herabsetzung von EWB auf Forderungen sowie aus der
Auflösung von Rückstellungen.
Aufgrund der sonstigen betrieblichen Erträge ergibt sich anstelle des geplanten Fehlbetrages ein Ergebnis
vor Steuern in Höhe von 23,3 Mio. EUR bzw. ein Jahresüberschuss in Höhe von 18,9 Mio. EUR.
Die Abschreibungen in Höhe von 136,9 Mio. EUR und der Zinsaufwand in Höhe von insgesamt 106,9
Mio. EUR bewegen sich im Rahmen der Planung.
ln 2016 konnte, wie geplant, der Pflichtschuldendienst aus der Bankenfinanzierung in voller Höhe
(129,1 Mio. EUR) aus eigener Kraft geleistet werden. Außerdem wurden die in 2015 aufgelaufenen
Defizite bei den Reservekonten zur Jahresmitte 2016 in voller Höhe ausgeglichen. Darüber hinaus
wurde das ergänzende Contingent Loan der finanzierenden Banken in 2016 teilweise getilgt, wenn
auch in geringerem Umfang als geplant (22,7 Mio. EUR von insgesamt 66,7 Mio. EUR). Insgesamt
wurde in 2016 von den Einnahmen in Höhe von 257,1 Mio. EUR ein Gesamtbetrag in Höhe von 187,0
Mio. EUR für den Schuldendienst und die Befüllung von Reservekonten eingesetzt. Auch in 2016 erfolgte
in Übereinstimmung mit der bisherigen Planung kein Schuldendienst für die Gesellschafterdarlehen
mit der Folge, dass eine weitere Thesaurierung aufgelaufener Zinsen erfolgt ist.
Die Umsatzerlöse werden für 2017 mit 277,9 Mio. EUR geplant. Neben dem Betriebsbudget in Höhe
von 74,3 Mio. EUR (ohne AfA und Zinsen) und der Finanzierung von Investitionen des laufenden Betriebs
in Höhe von 2,6 Mio. EUR werden sie mit großer Wahrscheinlichkeit die planmäßige Fortführung
des Schuldendienstes ermöglichen.
Den Anforderungen des „Gesetzes zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich“ hinsichtlich
der Verpflichtung zum Risikomanagement und der Anwendung von Kontrollsystemen wird Rechnung
getragen. Der Geschäftsführung sind danach keine Risiken bekannt, die für das Unternehmen
bestandsgefährdend sind und nicht durch geeignete Gegenmaßnahmen adäquat gesteuert werden
können.
Die Prüfung des Jahresabschlusses für das Geschäftsjahr 2016 erfolgte durch die KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft,
welche den uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilt hat.
Das Unternehmen fällt nicht in den Geltungsbereich des Darmstädter Beteiligungskodex (keine Mehrheitsbeteiligung
der Wissenschaftsstadt Darmstadt). Der Kodex wird daher nicht angewendet.
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