Zweckverband Abfallverwertung Südhessen (ZAS)
Bericht zur wirtschaftlichen Lage
Der ZAS Zweckverband Abfallverwertung Südhessen, Darmstadt, ist eine Körperschaft des öffentlichen
Rechts mit Sitz in Darmstadt. Verbandsmitglieder sind die Wissenschaftsstadt Darmstadt, der Landkreis
Darmstadt-Dieburg und der Müllabfuhrzweckverband Odenwald/Landkreis Odenwald.
Der Jahresabschluss 2016 wurde nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches und den ergänzenden
Vorschriften des Eigenbetriebsgesetzes (EigBGes) des Landes Hessen in der Fassung vom 9. Juni
1989, zuletzt geändert durch Gesetz am 21. März 2005, und unter erstmaliger Anwendung des Bilanzrichtlinienumsetzungsgesetz
(BilRUG) aufgestellt. Aufgrund der neuen Gliederungsvorschriften
wurden Schrott- und Vermieterlöse in die Umsatzerlöse umgegliedert, die Vorjahreswerte wurden nicht
angepasst.
Im Berichtsjahr wurden Investitionen im Gesamtvolumen von rd. 3.890 T€ im Müllheizkraftwerk vorgenommen.
Die Finanzanlagen beinhalten eine 25%ige Beteiligung an der SAVAG Südhessische Abfallverwertungs
GmbH sowie eine 50%ige Beteiligung an der Rohstoff- und Verwertungs-Zentrum Südhessen GmbH.
Der SAVAG wurden in den Vorjahren insgesamt acht Darlehen gewährt. Die daraus resultierenden Darlehensforderungen
des ZAS betragen insgesamt zum 31.12.2016 noch 931 T€.
Durch das positive Ergebnis des Wirtschaftsjahres in Höhe von 5.600 T€ ergibt sich zzgl. des nach
Ausschüttung verbleibendem Gewinnvortrag von 5.514 T€ ein Bilanzgewinn von insgesamt 11.114 T€.
Die sonstigen Rückstellungen betreffen hauptsächlich Rückstellungen für Deponienachsorgeaufwendungen
i.H.v. 273 T€, Müllrücknahmeverpflichtungen i.H.v. 350 T€, für Prozessrisiken i.H.v. 210 T€
sowie für Abschlussprüfungskosten 2016 i.H.v. 14 T€.
Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten betreffen langfristige Darlehen sowie Swapgeschäfte.
Die Verbindlichkeiten gegenüber den Verbandsmitgliedern bestehen aus erhaltenen Anzahlungen der
Stadt Darmstadt und des Landkreises Darmstadt-Dieburg und zu einem geringen Teil aus Lieferungen
und Leistungen der Stadt Darmstadt.
Die sonstigen betrieblichen Erträge in Höhe von 2.413 T€ beinhalten hauptsächlich Erträge aus der
Auflösung von Rückstellungen, Erträge aus Schadenersatz sowie Erträge aus der Abrechnung der Umsatzsteuer
2016.
Die Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen
betrugen 3.739 T€ (Vj. 3.451 T€) beim Müllheizkraftwerk (MHKW).
Die Erträge aus Beteiligungen in Höhe von 250 T€ resultieren i.H.v. 240 T€ aus der Beteiligung an der
Südhessische Abfall- und Verwertungs-GmbH SAVAG und i.H.v. 10 T€ aus der Beteiligung an der RVZ
Südhessen GmbH.
Die Zinsen und ähnliche Aufwendungen enthalten Darlehenszinsen in Höhe von 1.079 T€.
Der ZAS beschäftigt derzeit kein eigenes Personal; er bedient sich der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
der ENTEGA AG.
Das Müllheizkraftwerk Darmstadt erfüllt alle gesetzlichen Auflagen und unterschreitet die Emissionsauflagen
i.d.R. erheblich. Die betrieblichen Prozessabläufe werden ständig überwacht und auf mögliche
Verbesserungen überprüft.
Bezüglich des der im Jahr 2014 gebildeten Drohverlustrückstellung im Zusammenhang mit der Mehrwertsteuerreform
gibt es einen neuen Sachstand. Aufgrund einer Neuregelung im Umsatzsteuergesetzes
§ 2 b UStG konnte der ZAS von einem Wahlrecht Gebrauch machen, wonach sämtliche bis zum
31.12.2020 vom ZAS ausgeführten Leistungen nach dem alten Recht ausgeübt werden können. Von
diesem Wahlrecht hat der ZAS Gebrauch gemacht. Entsprechend konnte die Drohverlustrückstellung
i.H.v. 1.146 T€ im Berichtsjahr ertragswirksam aufgelöst werden.
Die Prüfung des Jahresabschlusses erfolgte durch die Koehler GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft,
Seeheim-Jugenheim und hat zu keinen Einwänden geführt. Es wurde ein uneingeschränkter Bestätigungsvermerk
erteilt.
Das Unternehmen fällt nicht in den Geltungsbereich des Darmstädter Beteiligungskodex (keine Mehrheitsbeteiligung
der Wissenschaftsstadt Darmstadt). Der Kodex wird daher nicht angewendet.
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