Teilkonzern ENTEGA AG
Bericht zur wirtschaftlichen Lage
Der ENTEGA-Konzern ist einer der führenden Energie- und Infrastrukturdienstleister Deutschlands und
mit seiner Tochtergesellschaft ENTEGA Energie GmbH einer der größten Ökostromanbieter. Zu den
Geschäftsfeldern gehören: umweltschonende Energieerzeugung, Bau und Betrieb von Infrastruktur-
und Energieerzeugungsanlagen, Betrieb von Energie- und Trinkwassernetzen, Abfallentsorgung,
Abwasserreinigung, Telekommunikationsdienstleistungen und Energiedatenmanagement, Vertrieb von
Energie und Trinkwasser und Bereitstellung von Energieeffizienzlösungen.
Auch das Geschäftsjahr 2016 war für den ENTEGA-Konzern von einer zunehmenden
Wettbewerbsintensität im Energievertrieb und weiterhin geringen Erzeugerpreisen für Strom geprägt,
entsprechend konsequent wurde die bereits im Jahr 2013 begonnene Vorwärtsstrategie auch 2016
weiterverfolgt. Alle Geschäftsfelder haben die Maßnahmenumsetzung aktiv vorangetrieben. So konnten
von den insgesamt rund 300 definierten Maßnahmen 225 bis Ende des Jahres umgesetzt werden. Die
für 2016 vorgesehenen Ziele sind vollumfänglich erreicht worden.
Der ENTEGA-Konzern hat auch im Jahr 2016 den Bereich der regenerativen Energieerzeugung weiter
ausgebaut. Zum Ende des Geschäftsjahres befanden sich insgesamt Erzeugungskapazitäten von ca.
284 MW elektrischer Leistung in Bau bzw. Betrieb, womit sich dieser zentrale nichtfinanzielle
Leistungsindikator im Vergleich zum Vorjahr um 34 MW erhöhte. Beim weiteren Ausbau der
regenerativen Energien legt der ENTEGA-Konzern seinen Schwerpunkt auf die Onshore-Windenergie
(Region und bundesweit). Im Dezember 2016 wurde der Windpark Hausfirste im Kaufunger Wald
(Nordhessen) in Betrieb genommen. Der Windpark besteht aus zehn Windenergieanlagen und hat eine
Gesamtleistung von 30 MW. Südlich von Darmstadt hat die ENTEGA Regenerativ GmbH die Planung
für den Windpark in Wald-Michelbach vorangetrieben und erhielt im Dezember 2016 die Genehmigung
zur Errichtung und Betrieb eines Windparks von zunächst fünf Windenergieanlagen. Beim Stromabsatz
konnte 2016 die an Endkunden gelieferte Menge erneut leicht auf 6,5 Mrd. kWh gesteigert werden
(Vorjahr 6,3 Mrd. kWh). Der Gasabsatz an Endkunden belief sich auf 4,4 Mrd. kWh (Vorjahr 4,3 Mrd.
kWh). Im Großhandelsbereich wurden die Mengen hingegen weiter planmäßig reduziert von 2,5 Mrd.
kWh auf 2,3 Mrd. kWh im Bereich Strom und von 0,32 Mrd. kWh auf 0,25 Mrd. kWh im Bereich Gas.
Der Wasserabsatz lag mit 13,2 Mio. m³ unter dem Niveau des Vorjahres (-2,2 %). Der Wärmeabsatz
konnte mit 276,6 Mio. kWh (+5,7 %) etwas stärker gesteigert werden als der Gasabsatz.
Aufgrund der erstmaligen Anwendung des Bilanzrichtlinie-Umsetzungsgesetz (BilRUG) wurden im Jahr
2016 Erträge in Höhe von 6 Mio. EUR unter den Umsätzen ausgewiesen, die zuvor noch unter den
sonstigen betrieblichen Erträgen gezeigt worden wären. Da die Vorjahreszahlen nicht angepasst
wurden, ist die Vergleichbarkeit in diesem Punkt eingeschränkt. Der ENTEGA-Konzern generierte im
Geschäftsjahr 2016 eine Gesamtleistung von 1.585,4 Mio. EUR (+0,1 %). In der nur geringfügigen
Abweichung zum Vorjahr gleichen sich der Rückgang der Umsatzerlöse um 20,2 Mio. EUR und die um
21,8 Mio. EUR gestiegenen Erträge aus Bestandsveränderungen der unfertigen Leistungen annähernd
gegenseitig aus. Beide Veränderungen sind von der Fertigstellung eines für die Gemeinde Fürth
erstellten Glasfasernetzes im Jahr 2015 beeinflusst, was damals einmalig die Umsätze um 17,8 Mio.
EUR erhöhte und die Bestandsveränderung um 15,5 Mio. EUR absinken ließ. Des Weiteren sanken die
Umsätze im Vergleich zum Vorjahr durch die Entkonsolidierung von einer Wind- und drei
Solarparkgesellschaften sowie durch den mengengetriebenen Rückgang der Handelsumsätze.
Gegenläufig erhöhten sich die Umsätze im Energievertrieb und den Netzen um 39,7 Mio. EUR.
Etwas überproportional zur Gesamtleistung stieg der Materialaufwand um 8,2 Mio. EUR bzw. 0,7 %
auf 1.245,9 Mio. EUR. Wie schon in Vorjahren ist durch den weiteren Rückgang von Handelsumsätzen
bei gleichzeitig steigenden Umsätzen aus den Geschäftsfeldern Vertrieb und Netze eine Verschiebung
innerhalb des Materialaufwands von den Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe hin zu den
Aufwendungen aus bezogenen Leistungen zu beobachten. Der Rohertrag sank entsprechend im
Jahresvergleich um 6,9 Mio. EUR bzw. 2,0 % auf 339,5 Mio. EUR. Bereinigt man diese Kennzahl
allerdings um den auf die entkonsolidierten Wind- und Solarparkgesellschaften entfallenden Teilbetrag
von 12,8 Mio. EUR, so ergibt sich ein leichter Anstieg von 5,9 Mio. EUR. Der Materialaufwand enthält
hierbei weiterhin einen belastenden Sondereffekt aus der Zuführung zur notwendigen marktbezogenen
Risikovorsorge für langfristige Strombezugsverträge von 31,8 Mio. EUR (Vorjahr 37,3 Mio. EUR).
Die sonstigen betrieblichen Erträge in Höhe von 32,7 Mio. EUR (Vorjahr 54,3 Mio. EUR) sind in beiden
Jahren stark von Einmaleffekten geprägt. Insgesamt ist das Niveau entlastender Einmaleffekte
planmäßig rückläufig. Im Geschäftsjahr 2016 konnten Erträge aus der Zuschreibung und dem
anteiligen Verkauf von regenerativen Erzeugungskapazitäten in Höhe von 11,7 Mio. EUR vereinnahmt
werden. Im Vorjahr waren in dieser Position Erträge von 11,9 Mio. EUR aus der Veräußerung dreier
französischer Windparks und der Beteiligung an der Aschaffenburger Versorgungs-GmbH enthalten
sowie Erträge aus der Veräußerung von Sachanlagen von 8,1 Mio. EUR. Zudem fielen die Erträge aus
der Auflösung von Rückstellungen mit 11,5 Mio. EUR deutlich geringer aus als im Vorjahr mit 19,4
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