Eigenbetrieb Darmstädter Werkstätten und Wohneinrichtungen
Bericht zur wirtschaftlichen Lage
Zweck und Aufgabe des Eigenbetriebes Darmstädter Werkstätten und Wohneinrichtungen (EDW) ist
die Betreuung von Menschen mit Behinderungen. Mit den drei Betriebsteilen:
1) Werkstatt für Menschen mit Behinderungen (WfbM 1)
2) Werkstatt für berufliche Rehabilitation (WfbM 2)
3) Bereich Wohnen a) Stationär („Kurt-Jahn-Anlage“) und b) Ambulant (Betreutes Wohnen)
werden ausschließlich und unmittelbar mildtätige Zwecke im Sinne der Abgabenordnung verfolgt.
Die Einnahmen für Betreuung (Kostensatzerlöse) machen ~ 90% der Umsatzerlöse aus. Im Geschäftsjahr
2016 konnte die Gesamtleistung im Vergleich zum Vorjahr um ~ 2% gesteigert werden.
Im Bereich der Werkstattgruppen wird der Umsatz mit Produktion und Dienstleistungen (Spritzgießen,
Aktenvernichtung, Konfektionierung, Sortierarbeiten etc.) erwirtschaftet. Die Werkstatterlöse 2016
nehmen die Steigerungen der Vorjahre wieder auf, nachdem in 2015 ein kurzzeitiger Rückgang zu
verzeichnen war. Das vorläufige Jahresergebnis 2016 des EDW weist einen Fehlbetrag aus, dieser ist
jedoch deutlich besser als geplant und damit Zeichen wirksamer Gegensteuerung. Größter Aufwandsfaktor
sind die Personalkosten, die ~ 94 % vom Rohergebnis ausmachen. In den Personalkosten sind
seit 2014 auch die Aufwendungen für die Betreuung der Menschen mit Behinderungen ausgewiesen.
Ausschüttungen gibt es beim Eigenbetrieb Darmstädter Werkstätten und Wohneinrichtungen nicht. Die
Jahresüberschüsse der Vorjahre verblieben beim EDW und wurden gem. Beschluss der EDWBetriebskommission,
Magistrat und Stadtverordnetenversammlung der Wissenschaftsstadt Darmstadt
auf das jeweilige Folgejahr übertragen.
Im Rahmen der Geschäftstätigkeit wurden in 2016 weiterhin übliche Instandhaltungs- und Ersatzinvestitionen
getätigt. Für die Folgejahre ist als Großprojekt die Dezentralisierung der Wohneinrichtung
„Kurt-Jahn-Anlage“ zu erwähnen. Mit der Dezentralisierung wird auch eine Reduzierung der stationären
Wohnplätze zu Gunsten der Ausweitung ambulanter Angebote umgesetzt.
Der Eigenbetrieb Darmstädter Werkstätten und Wohneinrichtungen finanziert sich aus eigenen Mitteln/
Ergebnissen. Noch vorhandene „Alt-Darlehen“ werden kontinuierlich getilgt, eine Aufnahme von
neuen Darlehen wird im Rahmen der Finanzierung der Dezentralisierung geprüft.
Im Werkstattbereich könnten verstärkt Kunden/Firmen dazu übergehen, fachlich einfachere Arbeiten
wieder selbst zu erledigen. Es gilt hier also ein großes Spektrum an verschiedenen Arbeiten anzubieten.
In dem Kerngeschäft des EDW, der Betreuung und Förderung der Menschen mit Behinderungen,
ist zu befürchten, dass die so genannten Kostenträger (wie z.B. Landeswohlfahrtsverband) die Mittel
(Kostensätze) nicht in dem Maße erhöhen, wie vergleichbar die Sachkosten und der Personalaufwand
steigen.
Durch die verstärkte Nutzung von dienstlichen E-Bikes und Fahrrädern und dem ÖPNV tragen wir zu
einer umweltverträglicheren Arbeits- und Lebensweise bei. Ganz gezielt setzen wir das auch ein, um
bei unseren Klientinnen und Klienten eine Sensibilisierung für Umweltthemen und eine Bereitschaft für
die Veränderung von Lebensweisen zu erreichen. Wenn alte Fahrzeuge ersetzt werden müssen, achten
wir auf den Einsatz neuer emissionsarmer Modelle. Wir werben bei unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
für die Nutzung des Jobtickets.
In Zeiten knapper werdender Mittel wird es eine besondere Herausforderung sein, die einerseits höheren
Anforderungen an die Betreuung und die damit verbundene Notwendigkeit von (noch besser) qualifiziertem
Personal in Einklang mit den betriebswirtschaftlichen Voraussetzungen zu bringen.
Die Betriebskommission des EDW beschloss auf Ihrer Sitzung vom 13. Juli 2016 dass für das Geschäftsjahr
2015 die Deloitte & Touche GmbH, Mannheim letztmalig als Jahresabschlussprüfer zu
bestellen ist. Der Jahresabschluss 2015 wurde mit Datum 20. Januar 2017 (Datum des uneingeschränkten
Bestätigungsvermerks) festgestellt. Die Jahresabschlussprüfung 2016 soll im August
2018, von PricewaterhouseCoopers AG, Frankfurt, durchgeführt werden.
Der Darmstädter Beteiligungskodex wird angewendet. Eine Entsprechenserklärung für das Geschäftsjahr
2016 wurde im Juni 2017 abgegeben.
-321-