Industriekraftwerk Breuberg GmbH
Bericht zur wirtschaftlichen Lage
Die Industriekraftwerk Breuberg GmbH (IKB) ist Eigentümerin eines Heizkraftwerkes in Breuberg zur
ausschließlichen Dampf und Stromversorgung des dortigen Industriestandorts. Zum 1. Januar 2014
traten neue Verträge in Kraft, die eine Verpachtung des Anlagevermögens der Gesellschaft an den Industriekunden
zum Gegenstand haben. Damit erhält der Industriekunde den gleichzeitigen Status als
Eigenerzeuger und Letztverbraucher. Die Gesellschaft führt den operativen Betrieb für den Industriekunden
fort und liefert hierzu auch die benötigten Brennstoffe und den Zusatzstrom.
Das Berichtsjahr 2016 ist geprägt von ausgelasteten Kapazitäten des Industriekunden, die zu einem
auf hohem Niveau stabilisierten Energiebedarf führen. Während von den witterungsbedingten Rahmenbedingungen
keine Zunahme des Wärmebedarfes ausgeht, wird die höhere Nachfrage nach Produktionsdampf
von den in den Vorjahren umgesetzten Energieeffizienzmaßnahmen größtenteils wieder
kompensiert.
Ein nahezu störungsfreier Betrieb bewirkt eine hohe Verfügbarkeit der Gasturbine, die gleichzeitig eine
bemerkenswert hohe Durchschnittsleistung erreicht. Dies mündet in einer Stromerzeugung von mehr
als 83.000 MWh, die damit um +10,6% über dem Vorjahresniveau liegt. Die Dampf-
/Wärmeproduktion kann gegenüber dem Vorjahr aufgrund der bereits erwähnten Einflüsse dagegen
nur um +2,0% gesteigert werden.
Aufgrund der insgesamt höheren Energieeigenerzeugung nehmen auch die Brennstofflieferungen um
+4,8% gegenüber 2015 zu, während die Zusatzstromlieferungen gleichzeitig um -10,3% zurückgehen.
In Verbindung mit den Preisvorteilen beim Erdgas resultiert hieraus ein Umsatzrückgang um -2,6%.
Dieser wird allerdings durch größere Einsparungen bei den Betriebsstoffkosten überkompensiert, so
dass ein gegenüber dem Vorjahr um 11,7% höherer Rohertrag erzielt werden kann. Eine finale – nur
noch mit geringer Wahrscheinlichkeit erwartete – Schadensersatzleistung des Versicherers für den in
2008 eingetretenen Kesselschaden in Höhe von 283 TEUR führt zu einem außerordentlichen Ertrag,
der – nach Ertragsteuern – als Sonderdividende ausgeschüttet wird. Unter Berücksichtigung der in den
übrigen Erlös und Kostenpositionen enthaltenen Veränderungen ergibt sich damit ein gegenüber dem
Vorjahr gestiegenes Ergebnis nach Steuern. Das Geschäftsjahr 2016 schließt mit einem Jahresüberschuss
in Höhe von 971 TEUR.
Die Investitionen des Berichtsjahres betragen 358 TEUR, wovon allein 229 TEUR in geplante, jedoch
noch nicht abgeschlossene Maßnahmen für den Brandschutz des Kraftwerks fließen, die noch auf das
in 2014 realisierte Großprojekt Gasturbinen-Optimierungen zurückzuführen sind. 64 TEUR entfallen
auf das (mehrjährige) Projekt Neue Speisewasserversorgung und 18 TEUR dienen der Verbesserung
der Infrastruktur des Kraftwerkes. In eine Ansaugluftvorwärmung der Gasturbine werden 12 TEUR investiert,
während für die Betriebs und Geschäftsausstattung 25 TEUR aufgewendet werden. Die restlichen
Investitionen entfallen auf Maßnahmen, die erst in 2017 abgeschlossen werden.
Für das Jahr 2017 und das Folgejahr werden entsprechend der vertraglich geregelten Kapitalverzinsung
Umsätze und Ergebnisse auf dem Niveau des Jahres 2016 erwartet. Positive Grundlage hierfür
bilden die zu verzeichnenden vollausgelasteten Produktionskapazitäten. Dies wird bei der Gesellschaft
auch zu stabilen Energielieferungen führen. Für 2017 sind Investitionen in Höhe von 525 TEUR geplant,
die vollständig für Maßnahmen zur weiteren Verbesserung der Kraftwerksinfrastruktur vorgesehen
sind und sich überwiegend aus Abschreibungen und Eigenmitteln finanzieren.
Den Anforderungen des „Gesetzes zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich“ hinsichtlich
der Verpflichtung zum Risikomanagement und der Anwendung von Kontrollsystemen wurde Rechnung
getragen. Die Gesellschaft ist in das konzernweite Risikofrüherkennungssystem der ENTEGA AG
eingebunden. Der Geschäftsführung sind danach keine Risiken bekannt, die für das Unternehmen bestandsgefährdend
sind und nicht durch geeignete Gegenmaßnahmen adäquat gesteuert werden können.
Die Chancen- und Risikosituation bleibt vor dem Hintergrund des gewählten Geschäftsmodells für
die Folgejahre stabil. Es ergeben sich lediglich Risiken aus dem operativen Kraftwerksbetrieb und betreffen
im Wesentlichen den Ausfall der Gasturbine. Kreditrisiken wurden durch den Abschluss eines
Factoringvertrags minimiert.
Die Prüfung des Jahresabschlusses für das Geschäftsjahr 2016 erfolgte durch Deloitte GmbH, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft,
Frankfurt am Main, welche den uneingeschränkten Bestätigungsvermerk
erteilt hat.
Das Unternehmen wendet den Darmstädter Beteiligungskodex nicht an.
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