HEAG mobiBus GmbH & Co. KG
Bericht zur wirtschaftlichen Lage
Die HEAG mobiBus GmbH & Co. KG (HEAG mobiBus) ist eine Tochtergesellschaft der HEAG mobilo
GmbH (HEAG mobilo). An der Gesellschaft sind außerdem die Wissenschaftsstadt Darmstadt und der
Landkreis Darmstadt-Dieburg beteiligt, die stimmrechtlich die Mehrheit besitzen.
Die HEAG mobiBus erbringt Omnibusverkehrsleistungen auf dem Gebiet der Wissenschaftsstadt
Darmstadt, des Landeskreises Darmstadt-Dieburg und im Landkreis Groß-Gerau. Nachdem die öffentlichen
Gremien bereits 2014 der Weiterführung der Direktvergabe an HEAG mobiBus zugestimmt haben,
wurde der neue öffentliche Dienstleistungsvertrag 2016 unterschrieben. Die HEAG mobiBus hat
somit ab 2017 die Sicherheit, dass die Linienleistungen bis 2026 erhalten bleiben. Dies bringt Planungssicherheit,
insbesondere bei den Fahrzeuginvestitionen und Personalplanungen. Das Unternehmen
übernahm zum 1. Januar 2016 das Geschäftsfeld „Miet- und Gelegenheitsverkehre mit Omnibussen“
von der Nahverkehr-Service GmbH (NVS). Um weitere Synergien zu erschließen, wurde rückwirkend
zum 1. Januar 2016 die HEAG mobiServ GmbH auf die HEAG mobiBus verschmolzen. Bei der
HEAG mobiBus ist eine Vergleichbarkeit mit den Vorjahreszahlen daher nur bedingt gegeben.
Um Fahrgästen einen besseren Service zu bieten, wurde der AirLiner, die Schnellbuslinie zum Frankfurter
Flughafen, zum Fahrplanwechsel 2015/2016 in die Innenstadt verlängert. Seit Einführung der
Doppelstockbusse gibt es auf dieser Linie spürbare Fahrgastzuwächse. Auch in der Fachpresse findet
die Linie ein positives Echo. So wurde der AirLiner im Magazin "Regionalverkehr" als eine der zehn
besten ÖPNV-Linien Deutschlands ausgezeichnet. Der Anstieg der Umsatzerlöse ist auf eine Dynamisierung
der Erlöse aus dem Verkehrsvertrag, die Vergütung für die neue Linie PG und die Erweiterung
der AirLiner-Linie in die Innenstadt sowie die erstmaligen Erlöse aus dem Miet- und Gelegenheitsverkehr
zurückzuführen.
Die gegenüber dem Vorjahr höheren sonstigen betrieblichen Erträge resultieren aus höheren Erträgen
aus Schadensfällen und Anlagenabgängen. Der Personalaufwand ist durch die Verschmelzung und
dem damit verbundenen Personalübergang mit ca. 400 TEUR geprägt. Die planmäßige Zunahme der
Abschreibungen resultiert aus der erstmalig voll wirksamen Abschreibung der 2015 beschafften Omnibusse,
die im Rahmen der Übernahme der Weiterstädter Linien erworben wurden, sowie der Doppeldeckerbusse
für den AirLiner. Die HEAG mobiBus schließt das Geschäftsjahr mit einem Jahresüberschuss
von 690 TEUR ab.
Die HEAG mobiBus investierte 2.628 TEUR, im Wesentlichen für die Ersatzbeschaffung von Omnibussen.
Auch die Verschmelzung mit der HEAG mobiServ führte zu einem Anstieg des Anlagevermögens.
Das Anlagevermögen, die höheren Vorräte sowie der leichte Anstieg der flüssigen Mittel bei nahezu
gleichem Bestand an Forderungen aus Lieferungen und Leistungen führen zu einer höheren Bilanzsumme.
Der Anteil des Anlagevermögens an der Bilanzsumme sinkt daher auf 70,8 % zum Bilanzstichtag.
Die Passivseite ist im Wesentlichen durch den Anstieg des Eigenkapitals und der Rückstellungen bei
gleichzeitig sinkenden Verbindlichkeiten beeinflusst. Mit der Zuführung der Kapitalrücklagen der HEAG
mobiServ im Rahmen der Verschmelzung und durch das positive Jahresergebnis steigt das Eigenkapital.
Die Eigenkapitalquote steigt auf 31,9 %.
Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi und der LHO schlossen Anfang 2017 einen neuen Tarifvertrag
ab. Dieser ist zum 31. März 2019 kündbar und sieht Steigerungen von derzeit 12,00 EUR pro Stunde
in Stufen auf 13,50 EUR vor. Dem Tarifabschluss ging ein zweiwöchiger Streik voraus, zu dem die Gewerkschaft
Verdi aufrief. Erst ein Schlichtungsverfahren brachte den Tarifabschluss.
Die geplanten Steigerungen bei den Personal- und Materialaufwendungen werden durch höhere Umsatzerlöse
kompensiert. Für das Geschäftsjahr 2017 ist ein Jahresüberschuss von 582 TEUR geplant.
Zur frühzeitigen Erkennung, zur Bewertung und zum konsequenten Umgang mit Risiken sind wirksame
Steuerungs- und Kontrollsysteme eingesetzt, die permanent weiterentwickelt werden. Dabei
werden – unter Berücksichtigung definierter Risikokategorien – Eintrittswahrscheinlichkeit und Schadenshöhe
bewertet. Die eingeleiteten Maßnahmen werden auf ihre Wirksamkeit hin überprüft. Neben
der regelmäßigen Berichterstattung gibt es für unerwartete Risiken eine Berichterstattungspflicht. Das
Risikomanagement für die HEAG mobiBus wird vom Gesellschafter HEAG mobilo übernommen. Besondere
Ausfall-, Preisänderungs- oder Liquiditätsrisiken bestehen nicht. Die im Berichtsjahr durchgeführten
Analysen haben keine bestandsgefährdenden Risiken aufgezeigt bzw. zu keiner veränderten
Ausrichtung des Unternehmens geführt.
Der Darmstädter Beteiligungskodex wird angewendet. Eine Entsprechenserklärung für das Geschäftsjahr
2016 wurde bis zur Fertigstellung des Beteiligungsberichts abgegeben.
Der Jahresabschluss wurde von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft geprüft. Es wurde der uneingeschränkte Bestätigungsvermerk erteilt.
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