Bericht zur wirtschaftlichen Lage

HEAG Beteiligungsbericht

Teilkonzern HEAG mobilo GmbH Bericht zur wirtschaftlichen Lage Der HEAG Verkehrskonzern als führender Verkehrs- und Infrastrukturdienstleister im öffentlichen Personennahverkehr im Raum Südhessen hat in den letzten Jahren sein Mobilitätsportfolio, insbesondere durch Kooperationen in den Bereichen Carsharing und Mietfahrräder, erweitert. Das Leistungsspektrum umfasst Straßenbahn- und Omnibusverkehrsleistungen in Darmstadt, in weiten Teilen des Landkreises Darmstadt-Dieburg und an der nördlichen Bergstraße sowie die Instandhaltung der Gleisanlagen, den Betrieb der Straßenbahn- und Omnibuswerkstatt, den Vertrieb von Fahrscheinen und das Verkehrsmanagement der Leitstelle. Das moderne Verkehrsmanagement überwacht und lenkt fast alle lokalen ÖPNV-Linien in Darmstadt und im Landkreis Darmstadt-Dieburg und sorgt damit für einen unternehmensübergreifenden möglichst reibungslosen Linienbetrieb in der Region. Die Wirtschaftlichkeit des HEAG Verkehrskonzerns entwickelte sich 2015 besser als geplant. Dennoch belastet die sogenannte „Zinsschmelze“ das wirtschaftliche Ergebnis des HEAG Verkehrskonzerns. Die Bewertung von Pensionsrückstellungen führt durch das niedrige Zinsniveau zu höheren bilanziellen Aufwendungen. 2015 war der bisher höchste Aufwand durch die Zinsschmelze zu verzeichnen. Umfangreiche Sanierungsmaßnahmen an Gleis- und Fahrleitungsanlagen sind unausweichlich und sind sowohl betrieblich als auch finanziell spürbar. Trotz zahlreicher Streckenerneuerungen in den vergangenen Jahren ist ein Drittel der Gleisanlagen älter als 30 Jahre und mehr als die Hälfte älter als 20 Jahre alt. Notreparaturmaßnahmen sind technische Grenzen gesetzt und können allenfalls punktuell durchgeführt werden. 2015 wurden die Bauarbeiten auf der Heidelberger Landstraße (Rasengleis) weitestgehend abgeschlossen. Außerdem wurden weitere Maßnahmen umgesetzt, wie zum Beispiel Pflasterinstandsetzungen und die Erneuerung der Weichen und Gleisanlagen an der Haltestelle Maulbeerallee. Baumaßnahmen verzögerten sich in der jüngsten Vergangenheit immer wieder durch notwendige Untersuchungen der Böden auf Kampfmittelrückstände. Die Risiken durch die Alterung sogenannter Blindgänger aus den Weltkriegen sind gewachsen. Daher bestehen anspruchsvollere Vorgaben für die Sondierung der Böden. Dies führt zu Mehrkosten. Je nach Lage und Bodenbeschaffenheit sind unterschiedliche Untersuchungsmethoden anzuwenden, bis hin zu einzelnen Bohrungen in geringem Abstand voneinander, deren Durchführung erhebliche Zeit in Anspruch nehmen kann. Zeitraubend sind Verdachtsfälle, wenn sich beispielsweise Metallteile im Boden befinden. Die Bauabläufe sind gestört, und es entstehen, wie z.B. beim Neubau der Nahverkehrsspur in der Bismarckstraße, zusätzliche Kosten. Selbst einfache Pflasterarbeiten im Gleisbereich können angesichts der vorgeschriebenen Sondierungen künftig deutlich aufwändiger werden als bisher. Verglichen mit anderen Städten sind die Fahrpreise in Darmstadt und der Region deutlich niedriger als anderorts. Erfreulicherweise setzt sich die bereits seit einigen Jahren zu verzeichnende deutlich positive Entwicklung bei den Fahrgästen und Fahrkartenverkäufen weiter fort, so dass sich ein Zuwachs bei den Umsatzerlösen ergibt. Mit dazu beigetragen hat der Abschluss einer Reihe neuer Job- Ticketverträge mit Großkunden. Moderne Doppelstockbusse mit mehr Platz und Komfort bringen seit Ende 2014 spürbare Fahrgastzuwächse auf der AirLiner-Linie. Dies ist die innovativste und wirtschaftlichste Lösung, um das hohe Fahrgastaufkommen auf der Flughafenlinie zu bewältigen. Die Schnellbuslinie zum Frankfurter Flughafen wurde vom Fachmagazin „Regionalverkehr“ zu einer der zehn besten ÖPNV-Linien in Deutschland gewählt. Die Buslinien zwischen Darmstadt und Weiterstadt werden seit März 2014 durch die HEAG mobiBus betrieben. In diesem Jahr werden erstmalig die vollen Erträge und Aufwendungen wirksam, aus diesem Grund steigen insbesondere die Umsatzerlöse und Personalaufwendungen. Der Anstieg des Materialaufwands resultiert aus der Instandhaltung von Gleisanlagen und Gebäuden. Mit der Auslieferung neuer Omnibusse entfallen die Fahrzeuganmietkosten für das Weiterstädter Linienbündel. Dies und die geringeren Aufwendungen für die Behebung von drittverursachten Schadensfällen sind ursächlich für den Rückgang der sonstigen betrieblichen Aufwendungen. Im Finanzergebnis sind die Aufwendungen aus der Zinsschmelze in Zusammenhang mit der Bewertung von Pensionsrückstellungen in Höhe von 4,0 Mio. EUR enthalten. Das strukturbedingt negative Jahresergebnis des HEAG Verkehrskonzerns beträgt unter Berücksichtigung der vorgezogenen Aufwendungen aus der Zinsschmelze minus 31,9 Mio. EUR. - 50 -


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