Bericht zur wirtschaftlichen Lage

HEAG Beteiligungsbericht

HEAG mobilo GmbH Bericht zur wirtschaftlichen Lage Zu den Aufgaben der HEAG mobilo GmbH als führendes ÖPNV-Infrastrukturunternehmen in Südhessen gehört der Betrieb und die Instandhaltung von Straßenbahnanlagen, das Verkehrsmanagement und der Vertrieb von Fahrscheinen. Darüber hinaus sorgt die Straßenbahnwerkstatt für die Wartung und Instandhaltung der Straßenbahnen. Der Bereich Gleisinfrastruktur umfasst den Betrieb des Straßenbahnnetzes, dessen Instandhaltung sowie die Planung von notwendigen Streckenerweiterungen. Unternehmensübergreifend sorgt die Verkehrsleitstelle für einen möglichst reibungslosen Linienbetrieb in der Region und überwacht insbesondere die Pünktlichkeit und Anschlüsse der Busse und Bahnen. Zudem werden umfangreiche Daten zur Qualitätsüberwachung gespeichert, und es wird eine umfassende und aktuelle Fahrgastinformation angeboten. Das dichte Vertriebsnetz ermöglicht den Fahrgästen einen einfachen Fahrkartenerwerb. Dazu zählen das Kundenzentrum am Luisenplatz, eine Beteiligung an der RMV-Mobilitätszentrale am Darmstädter Hauptbahnhof sowie die Betreuung zahlreicher privater Verkaufsstellen und rund 120 Fahrkartenautomaten an Haltestellen. Bund und Länder haben sich am 24. September 2015 zur Zukunft der Nahverkehrsfinanzierung geeinigt: Die Regionalisierungsmittel für den Schienenpersonennahverkehr werden demnach von heute rund 7,4 Mrd. EUR auf 8 Mrd. EUR pro Jahr aufgestockt, die jährliche Dynamisierung dieser Mittel steigt auf 1,8 % (vormals 1,5%). Außerdem sollen Zuschüsse für Bauvorhaben des ÖPNV mit zuwendungsfähigen Kosten über 50 Mio. EUR auch nach 2019 weiter gezahlt werden. Mit der alleinigen Fortführung der GVFG-Mittel lässt sich laut dem Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) der Sanierungsstau von über vier Mrd. EUR bei den kommunalen ÖPNVInfrastrukturen allerdings nicht auflösen. Es müssen nun noch die Entflechtungsmittel bedarfsgerecht erhöht und über 2019 zweckgebunden fortgeführt werden. Denn die Finanzierung von Infrastrukturprojekten mit zuwendungsfähigen Kosten unter 50 Mio. EUR ist noch immer nicht gesichert. Dies trifft viele kommunale Unternehmen wie die HEAG mobilo, die aufgrund ihrer Größe fast ausschließlich Maßnahmen unter 50 Mio. EUR haben. Außerdem gibt es noch keine Regelung über die Finanzierung von Sanierungsmaßnahmen, um den Sanierungsstau abzubauen. Die Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) wurde am 27. Juni 2014 verabschiedet. Zweck dieses Gesetzes ist es, insbesondere im Interesse des Klima- und Umweltschutzes eine nachhaltige Entwicklung der Energieversorgung zu ermöglichen, die volkswirtschaftlichen Kosten der Energieversorgung auch durch die Einbeziehung langfristiger externer Effekte zu verringern, fossile Energieressourcen zu schonen und die Weiterentwicklung von Technologien zur Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Energien zu fördern. Bisher profitierten stromintensive Unternehmen und Schienenbahnen wie die HEAG mobilo von einer Ausnahmeregelung. Diese zahlten eine reduzierte EEG-Umlage für den Fahrstrom. Mit der Novelle reduziert sich der Vorteil für diese Unternehmen. Schienenbahnen müssen seit 2015 20 % des regulären Satzes zahlen. Laut VDV sind von der Neuregelung mehr als 70 große Schienenbahnunternehmen betroffen, deren zu zahlende EEG-Umlage für den Verbrauch von Fahrstrom von 80 Mio. EUR (2014) auf rund 150 Mio. EUR stieg. Die HEAG mobilo verzeichnet einen Anstieg von 84 %. Nach Abschluss der Arbeiten zur Erneuerung der Ver- und Entsorgungsleitungen und Kanäle begannen die Wissenschaftsstadt Darmstadt und HEAG mobilo im März 2015 mit dem Neubau im westlichen Bereich der Bismarckstraße in Darmstadt. Dort wird der Verkehrsraum neu geordnet und eine vom Autoverkehr abgesetzte ÖPNV-Trasse sowie die neue barrierefreie Haltestelle „Kirschenallee“ errichtet. Die Bauarbeiten gestalteten sich im letzten Jahr aufgrund größerer Probleme im Baugrund und erhöhter Anforderungen an die Kampfmittelfreiheit schwierig. In diesem Bereich waren intensive Bodensondierungen mit Bohrungen bis zu einer Tiefe von 5 Metern in einem engen Raster erforderlich. In den Sommerferien erfolgten abschließende Bauarbeiten am Rasengleis in der Heidelberger Landstraße, der barrierefreier Ausbau von drei Haltestellen in unserem Streckennetz sowie eine Anpassung der Fahrleitung auf dem Betriebshof Frankenstein in Darmstadt-Eberstadt. Darüber hinaus wurden 2015 zwei weitere Straßenbahnhaltestellen barrierefrei ausgebaut. Damit folgt die HEAG mobilo der Verpflichtung aus dem Personenbeförderungsgesetz (PBefG), nachdem bis 1. Januar 2022 – bis auf begründete Ausnahmen – der ÖPNV vollständig barrierefrei zugänglich sein soll. Derzeit sind 71 % der Straßenbahnhaltestellen barrierefrei. Der Anstieg der Umsatzerlöse um 1,9 Mio. EUR gegenüber 2014 ist auf die höhere Leistungen der Tochtergesellschaften sowie höhere Erlösen aus Baumaßnahmen und dem RMV-Einnahmeaufteilungsverfahren (EAV) zurückzuführen. Das Vorjahr war durch periodenfremde Erlöse aus dem EAV 2013 geprägt. Der Materialaufwand ist durch die umfangreichen Baumaßnahmen und dem Entgelt für die Erstellung der Straßenbahnverkehrsleistungen beeinflusst. Diese sind ursächlich für den Anstieg um 2,6 Mio. EUR gegenüber dem Vorjahr. Der Personalaufwand ist durch den Tarifabschluss vom Frühjahr 2014 sowie gegenläufige - 306 -


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