ENTEGA AG
Bericht zur wirtschaftlichen Lage
Der ENTEGA-Konzern wird vom Mutterunternehmen ENTEGA AG geführt. Hier sind alle zentralen
Querschnittsaufgaben wie zum Beispiel Energiebeschaffung und Energieerzeugung, Kommunikation,
Recht, Finanzen, Einkauf, Personalverwaltung und die öffentlich-rechtliche Betriebsführung
zusammengefasst.
Im Geschäftsjahr 2018 liegen die Umsatzerlöse der ENTEGA AG mit 277.575 TEUR annähernd auf
Vorjahresniveau (-4.290 TEUR bzw. -1,5 %). Hierin enthalten ist ein Rückgang der konzerninternen
Handelsumsätze für Strom, Gas und CO2-Zertifikate um 1.500 TEUR. Der zugrunde liegende
Stromabsatz ist von 2,8 Mrd. kWh auf 2,9 Mrd. kWh gestiegen, während der Gasabsatz von 3,3 Mrd.
kWh auf 3,1 Mrd. kWh sank. Ebenfalls gesunken ist der Umsatz im Bereich öffentlich-rechtliche
Betriebsführung (-2.400 TEUR), nachdem im Vorjahr die Weiterbelastung von einmaligen Kosten für
höhere Umsätze gesorgt hatten.
Der Materialaufwand sank um 31.386 TEUR bzw. 12,1 % deutlich stärker als die Umsatzerlöse. Dieser
überproportionale Rückgang liegt im Wesentlichen im Auslaufen eines langfristigen
Strombezugsvertrags mit Ablauf des Jahres 2020 begründet, für den 2018 erstmalig keine neue
Drohverlustrückstellung für weitere Lieferjahre mehr gebildet werden musste. Der Rohertrag hat sich
im abgelaufenen Jahr damit mehr als verdoppelt auf nunmehr 48.529 TEUR.
Die sonstigen betrieblichen Erträge sind von 35.239 TEUR auf 128.862 TEUR gestiegen, was vor allem
einem Sondereffekt aus der Anpassung von Lieferkonditionen im Stromportfolio zuzuschreiben ist,
wodurch Drohverlustrückstellungen für die Lieferjahre 2019 und 2020 aufgelöst werden konnten.
Insgesamt fielen die Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen um 64.457 TEUR höher als im
Vorjahr aus. Zudem wurden Erträge aus der Wertaufholung und der Veräußerung von Beteiligungen in
Höhe von 50.400 TEUR erzielt im Vergleich zu 20.100 TEUR im Vorjahr. Inhaltlich handelt es sich
hierbei um die Veräußerung der Anteile an der HSE Wohnpark GmbH & Co. KG sowie die
Wertaufholung der Anteile an der e-netz Südhessen GmbH & Co. KG und der ENTEGA Medianet GmbH,
bei denen mit einer Verbesserung der Ertragslage geplant wird.
Die Personalaufwendungen waren im Jahr 2018 weiterhin geprägt von dem Absinken des Zinssatzes
zur Abzinsung von Pensionsrückstellungen sowie einem einmaligen Effekt aus der Anwendung der
neuen Richttafeln 2018 G. Darüber hinaus erhielten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im
Berichtsjahr eine außerordentliche Einmalzahlung. So ist insgesamt im Jahresvergleich ein Anstieg der
Personalaufwendungen um 13.150 TEUR zu verzeichnen, obwohl die durchschnittliche
Mitarbeiteranzahl mit 472 (Vorjahr: 458) nur leicht höher ausfiel.
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen fallen mit 41.084 TEUR geringfügig niedriger aus als im
Vorjahr (42.330 TEUR). Höhere Aufwendungen aus der Abschreibung von Forderungen (+1.600 TEUR)
wurden hier ausgeglichen durch gesunkene Beratungskosten (-900 TEUR), Gebühren (-500 TEUR)
sowie die um 800 TEUR geringeren Aufwendungen für die Risikovorsorge für öffentlich-rechtliche
Verpflichtungen.
Das Beteiligungsergebnis liegt mit 38.500 TEUR deutlich unter dem Vorjahresniveau von
74.000 TEUR, was sich in erster Linie aus höheren Abschreibungen auf Finanzanlagen im Bereich der
regenerativen Erzeugung (+29.600 TEUR) ergibt. Diese beziehen sich vor allem auf Anteile an der
Global Tech I Offshore Wind GmbH, für die sich die Prognose der langfristigen Ertragslage
verschlechtert hat. Zudem sanken die Erträge aus Beteiligungen und Ergebnisabführung um
4.509 TEUR. Hier standen sich geringere Erträge aus dem Geschäftsfeld Vertrieb (-9.000 TEUR) und
ein einmalig erhöhter Ertrag aus der Count+Care GmbH & Co. KG (+4.500 TEUR) gegenüber.
Im Vergleich zum Vorjahr überwiegen der höhere Rohertrag und die positiven Sondereffekte in den
sonstigen betrieblichen Erträgen die gestiegenen Personalaufwendungen und die Abschreibungen auf
Finanzanlagen, so dass die ENTEGA AG das Geschäftsjahr 2018 mit einem EBIT von 108.350 TEUR
(Vorjahr: 36.645 TEUR) abschließt. Damit wird auch der Planwert von 32.000 TEUR deutlich
übertroffen, was ebenfalls in erster Linie auf die Sondereffekte in den sonstigen betrieblichen Erträgen
zurückzuführen ist.
Der Saldo aus Zinserträgen und -aufwendungen entwickelte sich von -18.133 TEUR auf -19.984 TEUR
im Wesentlichen aufgrund höherer Aufwendungen aus der Aufzinsung von Rückstellungen als Resultat
des Auslaufens langfristiger Drohverlustrückstellungen.
Die Aufwendungen aus Steuern vom Einkommen und vom Ertrag fielen um 12.035 TEUR höher aus.
Neben der Vorsorge für steuerliche Risiken ist dies auch auf eine höhere Belastung aus
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