ENTEGA Abwasserreinigung GmbH & Co. KG
Bericht zur wirtschaftlichen Lage
Die ENTEGA Abwasserreinigung GmbH & Co. KG (im Folgenden ENTEGA AW) ist Eigentümerin des
Zentralklärwerks und des Klärwerks Süd und verantwortlich für die Planung, den Bau und den Betrieb
der abwassertechnischen Anlagen und sichert damit die Abwasserreinigung von ca. 290.000
Einwohnerwerten im Gebiet der Wissenschaftsstadt Darmstadt. Die Niederschlagsmenge ist von 784
mm pro m2 im Jahr 2017 auf 477 mm pro m2 gesunken (-39 %). Die Niederschlagsmenge war durch
die lange Trockenperiode geprägt. Dies wird anhand der Sommertage von 106 gegenüber 66 im Jahr
2017 deutlich. Die gereinigte Abwassermenge ist gegenüber dem Vorjahr um 4 % von 14,8 Mio. m3
auf 14,1 Mio. m3 leicht gesunken.
Jährlich werden durch die ENTEGA AW im Durchschnitt ca. 15 Mio. m3 Abwasser gereinigt. Dabei
fallen ca. 13.000 t Klärschlamm und 900 t Rechengut und Sand an. Die durchschnittlichen
Reinigungsleistungen in beiden Klärwerken für die wesentlichen Parameter Chemischer
Sauerstoffbedarf (CSB) und Stickstoff (Nanorg) als nichtfinanzielle Leistungsindikatoren betrugen im
Jahr 2018 ca. 97 % bzw. ca. 95 %. Die Einwohnerzahl der Wissenschaftsstadt Darmstadt wuchs im
Lauf des Jahres 2018 auf mittlerweile 161.843 Einwohner an. Dies ist im Vergleich zum Vorjahr ein
Anstieg um 1.157 Personen. Der Faulschlamm (Trockensubstanzgehalt ca. 2,3 %), der als
unvermeidbarer Rückstand bei der biologischen Abwasserreinigung anfällt, hat sich um rund 12 % auf
152.656 m3 (Vorjahr: 136.074 m3) erhöht. Dies ist auf gestiegene Zulaufschmutzfrachten
zurückzuführen. Der Gesamtstromverbrauch (ohne Labor) belief sich auf 8,8 Mio. kWh. Der Einsatz
von CO-Substraten wurde im März 2018 eingestellt. Trotzdem wurden im Jahr 2018 5,9. Mio. kWh
(Vorjahr: 6,1 Mio. kWh) Strom aus Klär-/Erdgas für den Eigenverbrauch erzeugt.
Das Anlagevermögen macht mit 74,1 % (Vorjahr 75,8 %) weiterhin den Großteil der Bilanzsumme
aus, wobei im Geschäftsjahr 2018 die Abschreibungen von 2.761 TEUR die getätigten Investitionen
von 1.247 TEUR, die im Wesentlichen den Bau der 2. Punkt-Fällung und Modifizierungsarbeiten am
Nachklärbecken 2 im Klärwerk Süd betreffen, deutlich überstiegen.
Die Gesamtleistung liegt mit 17.764 TEUR unter der des Vorjahres (18.312 TEUR). Der Rückgang
resultiert im Wesentlichen aus dem nachfolgend erläuterten niedrigeren Niveau an abzurechnenden
Aufwendungen. Sowohl der Anstieg des Materialaufwands um 313 TEUR auf 4.309 TEUR als auch der
Rückgang der sonstigen betrieblichen Aufwendungen um 178 TEUR auf 3.932 TEUR resultieren im
Wesentlichen aus der Umgliederung von Aufwendungen für Laborleistungen von der Hessenwasser
GmbH & Co. KG und für Lagerentnahmen von der e-netz Südhessen GmbH & Co. KG in Höhe von
100 TEUR. Diese wurden im Berichtsjahr erstmalig vollständig im Materialaufwand ausgewiesen. Der
Personalaufwand sank um 249 TEUR auf 4.314 TEUR, was hauptsächlich auf den niedrigeren
Verpflichtungen aus Altersteilzeitverträgen beruht. Darüber hinaus reduzierte sich der Aufwand für
Ertragsteuern um 414 TEUR auf 220 TEUR. Der Rückgang des Steueraufwands beruht überwiegend
auf der nach der im Vorjahr vorgenommenen einmaligen Erhöhung der latenten Steuern, die im
Berichtsjahr wieder eine planmäßige Auflösung hat (in Summe -300 TEUR). Unter Berücksichtigung
des um 74 TEUR auf -2.086 TEUR lediglich minimal gestiegenen Finanzergebnisses wurde im
Gegensatz zum Vorjahr, in dem ein Jahresfehlbetrag in Höhe von 48 TEUR anfiel, wieder ein
Jahresüberschuss in Höhe von 219 TEUR erwirtschaftet.
Für das Jahr 2019 wird bei leicht steigenden Umsätzen von einem Jahresüberschuss zwischen
10 TEUR und 15 TEUR über dem Niveau des Geschäftsjahres 2018 ausgegangen. Darüber hinaus
sieht die Planung für das Jahr 2019 Investitionsmaßnahmen in Höhe von insgesamt 1.800 TEUR vor.
Den Anforderungen des „Gesetzes zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich“
hinsichtlich der Verpflichtung zum Risikomanagement und der Anwendung von Kontrollsystemen
wurde Rechnung getragen. Die Gesellschaft ist in das konzernweite Risikofrüherkennungssystem der
ENTEGA AG eingebunden. Der Geschäftsführung sind danach keine Risiken bekannt, die für das
Unternehmen bestandsgefährdend sind und nicht durch geeignete Gegenmaßnahmen adäquat
gesteuert werden können.
Die Gesellschaft gibt keinen eigenen Nachhaltigkeitsbericht heraus, da die Konzernmuttergesellschaft
ENTEGA AG jährlich einen eigenen Bericht veröffentlicht.
Die Prüfung des Jahresabschlusses für das Geschäftsjahr 2018 erfolgte durch die Deloitte GmbH,
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, welche den uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilt hat.
Der Darmstädter Beteiligungskodex wird angewendet. Eine Entsprechenserklärung für das
Geschäftsjahr 2018 wurde bis zur Fertigstellung des Beteiligungsberichtes abgegeben.
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