HEAG mobilo GmbH
Bericht zur wirtschaftlichen Lage
Die HEAG mobilo GmbH (HEAG mobilo) ist der größte Dienstleister im öffentlichen
Personennahverkehr (ÖPNV) in Darmstadt und dem Landkreis Darmstadt-Dieburg. Um die
Attraktivität des Nahverkehrs zu steigern und den Mobilitätswandel in der Region zu fördern, reicht
das Angebot über Bus- und Straßenbahnverkehrsleistungen hinaus. Die HEAG mobilo bietet ihren
Kunden inzwischen eine Vielzahl ergänzender Mobilitätsdienstleistungen, dazu zählen auch
Kooperationen in den Bereichen Carsharing und Mietfahrräder.
Am 24.05.2018 hat der Hessische Landtag das Gesetz zur Mobilitätsförderung und zur Änderung des
Gesetzes über den ÖPNV in Hessen beschlossen. Das Gesetz gilt seit dem 01.01.2019. Damit stehen
mindestens 100 Mio. EUR Zuschüsse für kommunale Vorhaben zur Verkehrsinfrastruktur und zur
nachhaltigen Mobilität zur Verfügung. Mit dem neuen Mobilitätsfördergesetz ersetzt Hessen die
bundesweite Regelung zu den bisherigen Entflechtungsmitteln, die Ende 2019 auslaufen. Für das Land
Hessen waren damit bisher jährlich Bundesmittel in Höhe von 96,5 Mio. EUR verbunden. Die
Förderung wird dauerhaft verstärkt und auf nachhaltige Mobilität ausgerichtet. Außerdem wird die seit
2014 praktizierte hälftige Aufteilung auf den ÖPNV und Straßenbau gesetzlich fixiert.
Erneut waren umfangreiche Wartungs- und Instandhaltungsmaßnahmen an den Gleisen und
Fahrleitungen notwendig. Die im Januar begonnene Streckenerneuerung an der Schlossumfahrung
konnte im dritten Quartal abgeschlossen werden. Die Wendeschleife ist für einen flexiblen
Fahrzeugeinsatz bei Betriebsstörungen unerlässlich. In den Sommerferien wurden an der wichtigen
Nord-Süd-Achse in der Heidelberger Straße zwischen Eschollbrücker- und Landskronstraße weitere
Gleisabschnitte erneuert. Im Anschluss folgte in der Frankfurter Landstraße in Arheilgen gemeinsam
mit der Wissenschaftsstadt Darmstadt der Austausch von Gleisbögen und Fahrbahnbelägen. Neben
der Erneuerung von Gleisen gilt es auch, die Fahrstromversorgung dauerhaft sicherzustellen. 2017
wurde daher mit der Erneuerung der Fahrleitung in der Rheinstraße begonnen und im letzten Jahr
weitere Masten gestellt. Die Fertigstellung dieser Arbeiten wird in 2019 erwartet.
Der Anstieg der Umsatzerlöse gegenüber 2017 ist auf höhere Leistungen gegenüber
Tochtergesellschaften, Erlösen aus Baumaßnahmen für Dritte sowie auf höhere Erlöse aus dem
Einnahmeaufteilungsverfahren (EAV) zurückzuführen. Es ist dabei zu beachten, dass die Erlöse aus
dem EAV 2018 lediglich Prognosewerte darstellen. Die sonstigen betrieblichen Erträge liegen unter
dem Vorjahresniveau, 2017 war durch Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen beeinflusst. Der
Materialaufwand ist durch Aufwendungen für Baumaßnahmen und zur Erstellung der
Straßenbahnverkehrsleistung beeinflusst. Höhere Schienenersatzverkehrsleistungen im
Zusammenhang mit Baumaßnahmen führten zu einem Anstieg des Materialaufwandes. Der
Personalaufwand berücksichtigt die Auswirkungen des Tarifabschlusses 2017 und ist darüber hinaus
durch die Altersversorgung beeinflusst. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen liegen unter dem
Vorjahresniveau. Die Zuführung einer Rückstellung für Prozessrisiken beeinflusste den Wert 2017. Der
Zinsaufwand stieg um 977 TEUR und ist durch den Zinsfuß bei der Bilanzierung von
Pensionsverpflichtungen belastet. Das strukturbedingt negative Ergebnis vor Verlustübernahme
beträgt -33.499 TEUR und ist durch Instandhaltungsmaßnahmen geprägt.
2018 investierte die HEAG mobilo 4.255 TEUR in Sachanlagen und immaterielle
Vermögensgegenstände. Die Investitionen betrafen dabei Infrastrukturmaßnahmen, wie
Fahrgastunterstände, den barrierefreien Ausbau von Haltestellen sowie Anlagen zur
Fahrgastinformation an Haltestellen und Fahrscheinverkaufssysteme. Das Sachanlagevermögen sank,
da die planmäßigen Abschreibungen die Investitionen im Geschäftsjahr überstiegen. Der Anteil an der
Bilanzsumme sank auf 42,2 % (Vorjahr: 54,2 %) bei gleichzeitig höherer Bilanzsumme. Der Rückgang
der Finanzanlagen resultiert aus der planmäßigen Tilgung von Ausleihungen bei gleichzeitiger
Zuschreibung einer Beteiligung. Aufgrund der Bilanzierung von eingegangenen Förderbescheiden für
den Bau der Straßenbahnverlängerung zur TU-Lichtwiese, für Elektrobusse und für On Demand-
Verkehre erhöhen sich die Forderungen als auch die Verbindlichkeiten aus Zuschüssen gleichermaßen.
Die bilanzierten Förderbescheide führen zu einem deutlichen Anstieg der Bilanzsumme. Bei deutlich
gestiegener Bilanzsumme und konstantem Eigenkapital ergibt sich eine niedrigere Eigenkapitalquote
von 21,8 % (Vorjahr: 25,8 %).
Als eines der ersten Verkehrsunternehmen in Deutschland werden seit 2008 die Straßenbahnen
ausschließlich mit Ökostrom betrieben. Auch der restliche Energiebedarf wird mit Ökostrom gedeckt
und die Betriebsgebäude werden mit klimaneutralem Erdgas beheizt. Außerdem wird die Erzeugung
von Ökostrom unterstützt. Seit 2010 werden Dachflächen zur Stromgewinnung zur Verfügung gestellt.
Auf dem Dach der Omnibusabstellhalle befindet sich eine Photovoltaik-Anlage mit einer Gesamtfläche
von 800 m2. Eine weitere Anlage ist auf dem Dach des Straßenbahndepots in Darmstadt-Kranichstein
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