Global Tech I Offshore Wind GmbH
Bericht zur wirtschaftlichen Lage
Der Offshore-Windpark Global Tech I (GT I) liegt ca. 180 km in nordwestlicher Richtung vor
Bremerhaven und besteht aus 80 Windenergieanlagen der 5-Megawatt-Klasse und hat somit eine
Anschlussleistung von insgesamt 400 Megawatt.
Das Herzstück des Windparks ist eine bemannte Umspannstation, die sich im Zentrum des Windparks
befindet. Die Plattform stellt die zuverlässige Umsetzung von geplanten Wartungsarbeiten sowie
zeitnahe Entstörungseinsätze und damit eine hohe Verfügbarkeit der Windenergieanlagen sicher. Über
sie fließt der Strom der 80 Windenergieanlagen zusammen, wird transformiert und anschließend in
südwestlicher Richtung zur Konverterplattform „BorWin Beta“ des Übertragungsnetzbetreibers TenneT
weitergeleitet. Von dort aus wird der Strom über ein Seekabel ans Festland bis zum Umspannwerk in
Niedersachsen transportiert und ins deutsche Stromnetz eingespeist.
Der Unternehmenssitz der GT I befindet sich in der Hamburger HafenCity. Hier befindet sich der
Betriebsleitstand, der für die allgemeine Betriebsüberwachung des Windparks, die
Netzbetriebsführung und die Seeraum- und Wetterbeobachtung verantwortlich ist.
Im Jahr 2018 lagen die Stromerlöse mit 228.000 TEUR (Vorjahr: 266.000 TEUR) über 52 TEUR
deutlich unter den geplanten 280 TEUR. Dies entspricht einem Stromabsatz von 1.181 GWh (Vorjahr:
1.375 GWh). Die Mindererlöse resultieren hauptsächlich aus dem bereits im Jahresabschluss 2017
thematisierten Vorfall, bei dem in einem anderen Windpark mit dem gleichen Turbinentyp sich die
Verkleidung einer Gondel gelöst hatte. Im Laufe des Jahres 2018 wurden alle 80 Windenergieanlagen
diesbezüglich untersucht und erforderliche (präventive) Reparaturmaßnahmen durchgeführt, was in
der Folge zu Stillstandszeiten bzw. Erlösausfällen führte. Sowohl die Untersuchungen als auch die
Reparaturmaßnahmen wurden eng durch einen unabhängigen Zertifizierer begleitet.
Die sonstigen betrieblichen Erträge lagen im Jahr 2018 bei 13.202 TEUR (Vorjahr: 31.972 TEUR).
Größter Posten waren die periodenfremden Erträge mit 8.000 TEUR (hiervon 7.900 TEUR aus
Kompensationszahlungen aus dem Zeitraum vor der finalen Abnahme des Windparks).
Die Abschreibungen in Höhe von 138.640 TEUR und der Zinsaufwand in Höhe von insgesamt
95.119 TEUR bewegen sich im Rahmen der Planung.
In 2018 konnte wie geplant der Pflichtschuldendienst aus der Bankenfinanzierung in voller Höhe (116
Mio. EUR) aus eigener Kraft geleistet werden. Im Geschäftsjahr 2018 wurde erstmalig ein
Schuldendienst für die Gesellschafterdarlehen in Höhe von 66,2 Mio. EUR geleistet. Die Umsatzerlöse
aus Stromverkäufen sind für 2019 mit 267,5 Mio. EUR geplant. Dies entspricht einem geplanten
Stromabsatz von 1.384 GWh. Neben dem Betriebsbudget und der Finanzierung von Investitionen des
laufenden Betriebs werden sie die planmäßige Fortführung des Schuldendienstes ermöglichen.
Den Anforderungen des „Gesetzes zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich“
hinsichtlich der Verpflichtung zum Risikomanagement und der Anwendung von Kontrollsystemen wird
Rechnung getragen. Der Geschäftsführung sind danach keine Risiken bekannt, die für das
Unternehmen bestandsgefährdend sind und nicht durch geeignete Gegenmaßnahmen adäquat
gesteuert werden können.
Die Prüfung des Jahresabschlusses für das Geschäftsjahr 2018 erfolgte durch die KPMG AG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, welche den uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilt hat.
Das Unternehmen fällt nicht in den Geltungsbereich des Darmstädter Beteiligungskodex (keine
Mehrheitsbeteiligung der Wissenschaftsstadt Darmstadt). Der Kodex wird daher nicht angewendet.
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